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Ein Prosit der Gemütlichkeit: Allerdings sehen sich manche wegen dem riesigen Besucheraufmarsch und saftigen Preisen auch nach Alternativen zum Oktoberfest um. Bild: Nemis Carneiro

Das Oktoberfest wird so teuer wie noch nie

Erstmals wird in diesem Jahr der Preis für ein Mass die Marke von 11 Euro übersteigen. Schuld sind höhere Umsatzpachten.

2002, als der Euro eingeführt wurde, kostete das Mass Bier am weltberühmten Münchner Oktoberfest zwischen 6,30 und 6,80 Euro. 2018 wird die Preisspanne zwischen 10,70 und 11,50 Euro liegen. Das entspricht einer Steigerung von wiederum rund 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit wird auch erstmals die Marke von 11 Euro (aktuell rund 12,70 Franken) überschritten – 2001 lag der Preis übrigens bei 11,70 bis 12,80 D-Mark.

Den Preis legen die zugelassenen Wirte fest, welche diese der Festleitung vorlegen und begründen müssen. Die Wiesn-Wirte begründen normalerweise Preiserhöhungen mit Lohn- und Personalkosten; 2018 kommen aber stark gestiegene Umsatz-Pachten hinzu. Dem Beschluss der Stadt München zufolge müssen die grossen Zelte statt bisher 5,1 Prozent des Nettoumsatzes neu 7,8 Prozent bezahlen. Bei den kleinen Zelten steigt die Abgabe auf 6,1 Prozent. Damit werde genügend Umsatzpacht erzielt, die es zur Finanzierung des Festes braucht. Insbesondere die Sicherheitskosten sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen.

Keine Preiserhöhungen gibt es immerhin bei den nicht-alkoholischen Getränken. Im letzten Jahr lag der Preisdurchschnitt für einen Liter Wasser bei rund 8,70 Euro und bei Softdrinks bei 9,25 Euro. Durch die Stabilisierung dieser Preise wollen die Wirte signalisieren, dass sie auch auf Familienfreundlichkeit setzen.

Dennoch sind die Preise für das grosse Münchner Volksfest, welches dieses Jahr vom 22. September bis 7. Oktober durchgeführt wird, ziemlich gesalzen. Sicherheitsbedenken und «Overcrowding» haben in den letzten Jahren schon dazu geführt, dass manche Touristen statt dem Oktoberfest das Cannstatter Volksfest in Stuttgart besucht haben. Dieses feiert 2018 das 200-jährige Bestehen und dauert vom 28. September bis 14. Oktober.

(JCR)