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Gute Stimmung im Seebad Luzern – und in der restlichen touristischen Schweiz. Bild: Swiss-Image / Markus Bühler

Gute Aussichten im Schweizer Tourismus

In der Schweizer Tourismusbranche ist die Talsohle durchschritten, hält die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) fest.

Der Winter war bereits ein Erfolg, nun soll ein starker Sommer folgen. Die Lage im Schweizer Tourismus ist laut Konjunkturforschern so gut wie seit vielen Jahren nicht mehr. Vor allem ausländische Touristen hätten angesichts der gutlaufenden Wirtschaft im Euroraum für eine Erholung gesorgt. Hinzu komme die etwas entspannte Währungssituation. Die Auswirkungen auf die einzelnen Tourismusregionen sei aber sehr unterschiedlich.

Die seit Jahren durch die Frankenstärke gebeutelte Tourismusbranche hat eine erfolgreiche Wintersaison hinter sich. Gemäss der Studie der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) liegt dies neben der brummenden Wirtschaft auch an den besseren Witterungsbedingungen. Vor allem der Alpenraum habe vom frühen Schnee im letzten Winter profitiert. Konkret legte die Anzahl Logiernächte um 4,6 Prozent zu im Vergleich zur letzten Wintersaison.

Gute Stimmung im Gastgewerbe

«Insbesondere deutsche Touristen buchen wieder ihre Skiferien in der Schweiz», sagt KOF-Direktor Jan-Egbert Sturm am Dienstag vor den Medien. Dies liege auch am im Vergleich zu den Nachbarländern weniger stark gestiegenen Preisniveau. «Vor allem gegenüber dem lange bevorzugten Österreich hat die Schweiz wieder deutlich an Wettbewerbsfähigkeit gewonnen», so Sturm.

Auch was den folgenden Sommer sowie die nächsten Tourismusjahre angeht, rechnet die KOF mit wachsenden Touristenströmen. Die Tendenz zeige nach oben und die Stimmung unter den befragten Hoteliers und im Gastgewerbe habe sich ganz klar gedreht, führt Sturm aus.

Dass neben der seit Jahren stabilen Inlandnachfrage weiterhin positive Impulse aus dem Ausland kommen dürften, zeige auch die Entwicklung der Arbeitsmärkte im Euroraum: «Der Tourismus hängt primär vom Konsum ab und der Konsum von der Beschäftigung», erläutert Sturm. Gehe die Arbeitslosigkeit weiter zurück, so profitiere davon auch der Tourismus.

Starke regionale Unterschiede

Die Erholung sei zudem breit abgestützt und alle Schweizer Feriendestinationen hätten profitiert. In den Städten sei die positive Dynamik indes am höchsten. Im Alpenraum hängt aber vieles vom Wetter und der Entwicklung am Währungsmarkt ab. Die Analyse der KOF zeigt nämlich auch, dass die einzelnen Schweizer Tourismusregionen unterschiedlich von Wechselkursschwankungen profitieren.

Die Hotel und Beherbergungsbetriebe im Alpenraum reagieren demnach am stärksten auf Wechselkursveränderung. Eine Aufwertung des Frankens um 1 Prozent führte dort laut KOF im Schnitt zu knapp 2 Prozent weniger Logiernächten. In städtischen Gebieten spielt dieser Faktor weniger.

Die Gründe dafür sind laut dem KOF-Direktor vielfältig. Einerseits sorgen Geschäftsreisende für stabile Übernachtungszahlen in Städten. Andererseits sei der Preisdruck für eine Familie aus Europa bei einem starken Franken entscheiden höher, als beispielsweise bei asiatischen Touristen, resümiert Sturm.

(AWP)