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Die Frankland Islands süostlich von Cairns werden momentan von Ratten bevölkert. Bild: Youtube

Rattenplage: Zehn Inseln am Great Barrier Reef geschlossen

Ratten haben auf einigen Inseln vor der Küste Queenslands Überhand genommen.

Zehn Inseln am Great Barrier Reef haben ein ernsthaftes Rattenproblem: Betroffen sind die fünf zu den Franklin Islands gehörenden Inseln High, Normanby, Mabel, Round und Russell, die 45 Kilometer südöstlich von Cairns liegen. Sie sind für ihre unberührte Natur und als Nistplatz für Zugvögel und grüne Meeresschildkröten bekannt.

Ebenfalls betroffen sind die nördlichen Barnard Inseln, beliebt für Kajaktouren und Walbeobachtungen. Damit die sogenannten Pestratten vom Queensland Park und Wildlife Service aus der Luft bekämpft werden können, sind die Inseln vom 28. Mai bis 12. Juni 2018 für Touristen geschlossen. Die südlichen Barnard Inseln bleiben offen.

Ratten gelangten via Rafting auf Baumstämmen auf die Inseln

Die Ratten sind Experten zufolge durch «Rafting» auf Baumstämmen während verschiedener Hochwasser auf die Insel gelangt oder auf Booten. Die Ratten stellen eine Bedrohung für die Tausenden von Seevögeln dar, die in diesem Bereich des Great Barrier Reef ihre Nistplätze haben. Die Nagetieren beschädigen die Eier in den Nestern und fressen frisch geschlüpfte Jungtiere. Dies hätte einen Rückgang der Artenvielfalt oder gar das Aussterben einiger Zugvogelarten zur Folge. 

Es ist nicht das erste Mal, dass die Inseln vor der Küste Queensland von Ratten befallen werden. Bereits Anfang 2000 bevölkerten unzählige Ratten die südlichen Barnard-Inseln. Damals bekämpfte man die Nager ebenfalls aus der Luft. Mit Erfolg: Zugvögel aus aller Welt kehrten danach auf die Inseln zurück und nutzten diese wieder als Brutstätte. Das am Montag gestartete Schädlingsbekämpfungsprogramm soll auch dazu beitragen, andere nahe gelegenen Inseln vom Rattenbefall zu schützen.

Update, 30. Mai: in einer früheren Version dieses Artikels schrieben wir von «beliebten Ausflugsinseln im Great Barrier Reef». Dies trifft nicht zu. Das Tourismusbüro des australischen Bundesstaates Queensland hält fest, dass neun der zehn Inseln keine touristische Relevanz haben. Lediglich nach Normanby Island werden Tagesausflüge durchgeführt und die finden weiterhin ohne Einschränkung statt. Die klassischen und beliebten Inseln am Great Barrier Reef sind nicht betroffen.

(TN)