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Der Vulkan Kilauea bietet ausserordentliche Erlebnisse, bereitet aktuell aber auch viele Sorgen. Das Bild wurde bei Kalapana aufgenommen, wo aktuell viel Vulkan-Aktivität herrscht. Bild: Buzz Andersen

Hawaii bereitet sich auf grosse Eruption vor

Der Hawaii Volcanoes National Park bleibt bis auf weiteres geschlossen. Die Sorgen steigen, dass die Luftqualität in ganz Hawaii massiv beeinträchtigt sein könnte.

Seit bald zwei Wochen hält der hochaktive Vulkan Kilauea auf der grössten hawaiianischen Insel, Big Island, Einheimische und Touristen gleichermassen in Atem. Letzte Woche wurden die Ereignisse auf Big Island von der US-Regierung offiziell als Naturkatastrophe eingestuft, womit nun staatliche Katastrophenhilfe in Gang gesetzt wird. Übers Wochenende haben sich nun drei weitere Lavaspalten rund um den Vulkan gebildet und die Zahl dieser Spalten auf total 17 hochgeschraubt. Dabei wurde teils Magma über 30 Meter hoch geschleudert. Es wurden noch mehr Anwohner evakuiert und der Volcanoes National Park, die wichtigste Touristenattraktion der Insel, ist nun auf unbestimmte Zeit geschlossen worden.

Bisher sind zwar «nur» rund 40 Gebäude von Lava zerstört worden, und es ist noch kein Todesfall zu beklagen. Allerdings wird in absehbarer Zeit eine grössere (Gas-)Eruption erwartet, welche grosse Gesteinsbrocken, viel Asche sowie toxische Gase auswerfen könnte. Letztmals gab es 1924 eine grosse, explosive Eruption am Kilauea.

Während die direkte Umgebung des Vulkans weitgehend abgeriegelt ist, laufen nun auf Hawaii Diskussionen rund um die toxischen Gase. Auf Big Island selber sind sämtliche Atemhilfen, Sauerstoffflaschen, Gasmasken und dergleichen bereits vergriffen. Die Frage ist nicht mehr nur, ob ein Gesundheitsrisiko für den Aufenthalt auf Big Island besteht, sondern auch, ob die anderen Inseln – Maui, Lanai, Molokai, Oahu und Kauai, aufgelistet in aufsteigender Distanz zu Big Island – betroffen sein könnten.

Angst vor dem «Vog»

Angesichts der schon jetzt beträchtlichen Aschemengen, die der Vulkan ausstösst, sorgen sich viele Einwohner und Besucher Hawaiis jetzt um den «Vog», eine Wortkreuzung aus «Volcano» und «Smog» oder «Fog». Dieser «Vog» entsteht, wenn Schwefeldioxid und andere ausgestossene Gase mit Sauerstoff und Luftfeuchtigkeit reagieren. Betroffen von dieser Luftverschmutzung sind primär Menschen, welche bereits an Atemwegsproblemen leiden, etwa Asthmatiker. Weitere Infos dazu gibt es auf dieser Webseite.

Der Flugverkehr ist aktuell zwar nicht beeinträchtigt, doch haben diverse Airlines die Möglichkeit zu kostenlosen Umbuchungen für die ganze kommende Woche angeboten.

(JCR)