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Lava tritt aus Erdspalten aus und fliesst durch die Strassen Leilanis auf Big Island/Hawaii. Bild: Youtube.

Kilauea hält Hawaii in Atem

Erdbeben und sich öffnende Erdspalten, aus denen Lava austritt, lassen Big Island nicht zur Ruhe kommen. travelnews.ch hat alle Updates und aktuelle Meldungen zusammengetragen.

Auf Big Island beruhigt sich der ausgebrochene Vulkan Kilaeua nicht. Im Gegenteil: Die sich durch den Vulkan bewegenden Lavaströme sorgten am Wochenende für Hunderte von weiteren kleineren Erdbeben. Alleine in der vergangenen Woche erschütterten über Tausend schwächere Erdstösse Hawaii bevor am Freitag zwei starke und innert einer Stunde aufeinanderfolgende Beben Panik in den betroffenen Gebieten auslösten.

Das stärkste Beben wurde mit 6,9 auf der Richterskala registriert und ist damit das schwerste der Region seit 1975. In der Ortschaft Leilani im Bezirk Puna mussten Hunderte Menschen in Sicherheit gebracht werden. Kleine Tsunamiwellen wurden registriert, eine Gefahr bestand nach Angaben der Behörden aber nicht. Die starken Beben rissen am Freitag Erdspalten auf, aus denen Lava teils bis zu 50 Meter hoch aus der Erde schoss. Alleine in Leilani wurden sieben solcher Spalten gezählt. In der Nacht auf Sonntag sollen mindestens zwei neue Spalten hinzugekommen sein. Die Spalten sind teils mehrere 100 Meter lang und stossen nicht nur Lava, sondern auch grosse Mengen Schwefeldioxid aus. Bislang wurden 31 Häuser durch Lava zerstört.

Volcanoews National Park teilweise wieder offen

Der internationale Flughafen Hawaii wurde nach den schweren Erbeben vom Freitag kurzzeitig gesperrt. Die Pisten blieben aber intakt, so dass der Flugbetrieb aktuell ohne Einschränkungen läuft. Auch Hotels wie das Four Seasons Resort Hualalai, das Mauna Lani Bay Hotel & Bungalows, das Mauna Kea Beach Hotel, das Fairmont Orchid oder das Hilton Waikoloa Village führen den Betrieb wie gewohnt fort.

Hawaiian Airlines twitterte, dass Passagiere, die von/nach/über Hilo (ITO) oder Kona (KOA) reisen, eine einmalige Umbuchung gestatttet wird. Der bei Touristen beliebte Hawaii Volcanoews National Park wurde im Anschluss an die heftigen Beben geschlossen, hat aber am Sonntag seit 15 Uhr partiell wieder geöffnet. Der Park umfasst die Gipfel und Riftzonen von den Vulkanen Kilauea und Mauna Loa. Jährlich besuchen mehr als zwei Millionen Menschen den Park. Aktuell ist das Jaggar Museum für Besucher offen sowie zwei Wanderwege. 

Nur minimale Einschränkungen für Touristen

Die zwei Hauptgebiete, die Touristen anlocken - die Städte Kona und Hilo, wo sich die beiden wichtigsten Flughäfen befinden, liegen auf gegenüberliegenden Seiten der Insel und weit weg vom Vulkan. Laut George D. Szigeti, Präsident und CEO der Hawai'i Tourism Authority, können Touristen ihre Ferien auf den Hawaii-Inseln uneingeschränkt geniessen. Aufgrund der vulkanischen Aktivität gibt es lediglich eine Flugverbotszone über dem Vulkan Kilauea. 

Eine Karte von Tom Patterson ‏@MtnMapper auf Twitter zeigt, welche Gebiete vom Vulkanausbruch betroffen sind: 

Die US-Erdbebenwarte USGS rechnet mit weiteren Erdbeben. Der Kilauea gehört zu den weltweit aktivsten Vulkanen und hat ein ausgedehntes unterirdisches Magmasystem. Seit 1983 ist der Kilauea wieder vermehrt aktiv. Dabei öffnen sich immer wieder Erdspalten aus denen Lava austritt. Das letzte grosse Ereignis liegt 28 Jahre zurück: Im Jahr 1990 floss Lava aus mehreren Erdspalten direkt bis in den Pazifik. Die Ortschaft Kalapana fiel den Lavaströmen zum Opfer. Dort, wo sich die heisse Lava ins Meer ergoss, liegen heute rund 200 Hektar Neuland.

Wie das Schickals von Lailani aussieht, ist noch ungewiss. Bilder der USGS zeigen, wie die Zustände gestern in der Ortschaft waren:

Lavaströme mitten auf der Strasse. Bild: USGS.
Rauch über der Ortschaft Leilani am Sonntag, 6. Mai. Bild: USGS.

(LVE)