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So hinterliess Hurrikan Irma die Karibik-Insel Saint Martin. Bild: Youtube.

Hurrikane kosteten die Karibik 741 Millionen US-Dollar

Die Auswirkungen der Hurrikan-Saison 2017 auf den Tourismus in der Karibik waren im vergangenen Jahr signifikant, wie ein Bericht des World Travel & Tourism Council zeigt.

Die Karibik ist ein beliebtes Ferienziel und der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftssektoren des Landes: Er sorgt für 2,4 Millionen Arbeitsplätze. Ausserdem macht der Tourismus auf den meisten karibischen Inseln mehr als 25 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) aus.

Im Jahr 2016 reisten 46,7 Millionen Touristen in die Karibik. Im letzten Jahr dürften es weniger gewesen sein. Hurrikane wie Irma oder Maria sorgten im Herbst für Chaos: Sie kosteten die Karibik geschätzte 714 Millionen US-Dollar und 826.100 Besuchern, wie der World Travel & Tourism Council (WTTC) in einem Bericht schreibt. 

Missverständnis bei den Karibik-Reisenden

Die Hurrikane hätten grosse Auswirkungen auf beliebte Reiseziele wie die British Virgin Islands und Puerto Rico gehabt, obwohl rund zwei Drittel der Regionen keinen Schaden erlitten hätten. Dabei hätte es sich in erster Linie um ein allgemeines Missverständnis gehandelt: Viele Reisende dachten, dass die gesamte Karibik von den Hurrikanen in Mitleidenschaft gezogen worden war.

Die ausbleibenden Besucher hätten 11'005 Menschen ihren Arbeitsplatz gekostet. Der Report basiert auf Analysen von Tourism Economics, der Caribbean Hotel & Tourism Association (CHTA) und der Caribbean Tourism Organisation (CTO) sowie auf Angaben von betroffenen Hoteliers, Fluggesellschaften und auf Analysen ähnlicher Krisen. Der WTTC ist aber zuversichtlich: Die karibische Reise- und Tourismusbranche dürfte innert vier Jahren wieder das vorherige Niveau erreichen.

Schlimme Hurrikane werden häufiger

Allerdings wird auch prognostiziert, dass Naturkatastrophen wie diese die Karibik und andere Destinationen auch in Zukunft treffen werden, aufgrund des Klimawandel wahrscheinlich sogar noch häufiger als bis anhin. Da die Volkswirtschaften der meisten Inseln immer mehr auf den Tourismus angewiesen seien, sei es unerlässlich, dass Regierungen und Destination Management Organisationen (DMOs) Pläne und Strategien zur Minimierung langfristiger Auswirkungen entwickeln und umsetzen.

So sollten die Regierungen verschiedener Regionen vermehrt zusammenarbeiten und Massnahmen ergreifen, die eine schnellere Regeneration der Wirtschaft ermöglichen. Darunter beispielsweise Investitionen in die touristischen Ausbildungen, eine Verbesserung der Verbindungen zwischen den Inseln oder auch die Lockerung von Visa-Bestimmungen, neue Technologien an Flughäfen oder die Einführung einer Reiseversicherung für Touristen im Land sollen die Rückkehr der Touristen beschleunigen.

(LVE)