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Kenias grösster Nationalpark hat zurzeit mit starken Regenfällen und Überschwemmungen zu kämpfen. Bild: Fotolia

Heftige Regenfälle überfluten Tsavo-Nationalpark

Seit Ende März regnet es im grössten Nationalpark Kenias aussergewöhnlich stark. Zahlreiche Camps müssen evakuiert werden.

Die Regenzeit, welche sich zwischen April und Juni erstreckt, bringt in diesem Jahr ungewöhnlich starke Regenfälle mit sich. Im Tsavo-East-Nationalpark, dem grössten Nationalpark Kenias, sind die Folgen des Unwetters nicht zu übersehen: Heftige Überschwemmungen prägen das Bild des sonst so sonnenverwöhnten Tierparks. Zahlreiche Camps leiden unter den enormen Wassermassen. Einige von Ihnen mussten evakuiert werden, Andere wurden zum Teil gar weggespült.

Betroffen sind die Camps Bigi, Doa Doa, Kulalu, Kiboko, Swara, Buffalo und das neu eröffnete Shoroa, welches Opfer der Wassermassen und vom Athi-Galana-Sabaki-Fluss weggeschwemmt wurde. Touristen sind zurzeit nur wenige vor Ort, da während der Regenzeit keine Hauptsaison ist. Lastwagen und Camper müssen beim Durchqueren der überschwemmten Schotter-Strassen vorsichtig sein.

Umgekippte Lastwagen und Camper im Tsavo-Nationalpark. Bild: Facebook

Wie die Wassermassen den Park fluten, zeigt folgendes Video, aufgenommen von Tiziana Beltrami, welche für Karen Blixen Malindi arbeitet und sich zur Zeit im Park befindet.

Auf Anfrage von travelnews.ch äussern sich die Afrika-Spezialisten Private Safaris und Africa Design Travel zu den Geschehnissen in Kenia. Beide Veranstalter sehen nichts Beunruhigendes. Claudio Nauli, Geschäftsführer von Private Safaris, erklärt: «Jedes Jahr gibt es zwischen April und Juni starke Regenschauer über der Region um den Tsavo-Nationalpark. Das ist ganz normal und gehört zu Kenia wie der Schneefall zur Schweiz. Daher sollte man die Geschehnisse ein wenig relativieren.» Ausserdem sei gerade aus diesem Grund auch nicht Hochsaison in Kenia. Private Safaris hat Nauli zufolge aktuell nur rund zehn Gäste vor Ort.

John Stewardson, Inhaber von Africa Design Travel, erklärt: «Lokale Niederschläge sind zwischen April und Mai nichts Besonderes. Daher hält sich auch der Touristenansturm während dieser Zeit in Grenzen. Durch die Trockenzeit der letzten Jahre kann der Boden zum Teil das Wasser noch nicht richtig aufsaugen, was wiederum zu Überschwemmungen führen kann. Wenn ein Fluss plötzlich ein Mehrfaches an Wasser führt, sind die Folgen verheerend.»

Die Wassermassen verschlingen zum Teil ganze Camps. Bild: Facebook

(YEB)