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In Kiew gibt es nicht nur die meisten Museen, sondern auch die meisten Parks und Wellnessangebote pro Tourist. Bild: Deleuran

Die besten Städteziele sind Kiew und Neapel

100 Städte nach 10 Faktoren getestet – das Ergebnis überrascht: Klassiker wie London, Berlin oder Paris landen nur im Mittelfeld.

London, Paris, Barcelona, Rom und Berlin ziehen jedes Jahr Millionen Besucher an. Im Ranking der lohnenswertesten Städte des Online-Reisebüros Travelcircus schafft es aber keiner der Klassiker in die Top 35. Für die Analyse untersuchte Travelcircus 100 europäische Städte anhand 10 Faktoren:

Damit grosse und kleine Städte gleiche Chancen auf Top-Platzierungen haben, wurden die Daten ins Verhältnis zu den jährlichen Übernachtungsgästen gesetzt. Pro Kategorie können maximal 10 Punkte erreicht werden, in Summe also insgesamt 100 Punkte.

Bella Italia auf dem Vormarsch

Besonders hervortun sich italienische Städte: In den Top Ten finden sich mit Neapel, Palermo, Genua, Verona und Bologna gleich fünf davon. Sie punkten vor allem mit wenig Touristen, einer grossen Restaurant- und Hotelvielfalt sowie spannenden Sehenswürdigkeiten. So gibt es in Genua 40-mal mehr Restaurants pro Übernachtung als in Paris. Die Stadt der Liebe bildet dann auch gleich das Schlusslicht in Sachen kulinarische Vielfalt: Mit gerade einmal 0,06 Restaurants pro 1000 Übernachtungsgäste.

Auch ein Schweizer Ferienort kann punkten: Zermatt bietet verhältnismässig die meisten Hotels pro Tourist. Am wenigsten Hotels finden Übernachtungsgäste in Valletta. Dafür bleiben Touristen in der Europäischen Kulturhauptstadt 2018 durchschnittlich mit 7,87 Tagen Aufenthalt am längsten. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in allen untersuchten Städten beträgt 2,32 Nächte. In Moskau und Istanbul bleiben Städtereisende mit knapp einer Nacht am wenigsten lang.

So schneiden die Schweizer Städte ab

Immerhin zwei Schweizer Städte schaffen es in die Top 20: Bern landet auf Platz 17 und Genf auf dem 20. Platz. Zürich belegt den 29. Rang, während Zermatt im Gesamtranking nur auf Platz 58 landet, schneidet Luzern mit dem 68. Rang nochmals um zehn Plätze schlechter ab.

Minsk – ein echter Geheimtipp

Was das Shopping-Angebot betrifft, gewinnen nicht London oder Paris, sondern Antwerpen und Kiew. Das Schlusslicht bei der Shopping-Vielfalt bilden Antalya und Pisa. Beim Instagram-Ranking landet Minsk auf dem zweiten Platz: Unter dem Hashtag #Minsk finden sich durchschnittlich 8,71 Fotobeiträge pro Übernachtungsgast. Viele Touristen finden sich nicht in der Stadt: Pro Einwohner kommen gerade einmal 0,35 Übernachtungsgäste. Zum Vergleich: In Valletta auf Malta sind es 317 Gäste pro Einwohner. 

Die grosse Überraschung der Analyse dürfte das schlechte Abschneiden der Dauerbrenner wie Rom, London, Berlin, Paris und Barcelona sein: Während Rom und Barcelona auf den Plätzen 36 und 37 noch im vorderen Mittelfeld liegen, schafft es Paris gerade einmal auf Platz 66, gefolgt von Berlin auf Platz 67. London schafft es nur auf Platz 69.

Die Goldmedaille im Ranking der lohnenswertesten Städte Europas 2018 geht an Kiew. In der ukrainischen Hauptstadt gibt es nicht nur die meisten Museen, sondern auch die meisten Parks und Wellnessangebote pro Tourist. Auch mit Shopping und Restaurantvielfalt kann Kiew punkten. Ausserdem ist die Stadt alles andere als überlaufen: Gerade einmal 0,41 Übernachtungsgäste gibt es pro Einwohner.

(LVE)