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Die Idylle trügt: Die venezolanische Hauptstadt Caracas und das ganze Land durchlaufen seit Jahren dauerhaft Krisen. Bild: Pixabay

Venezuela schottet sich zunehmend ab

Wegen eines Handelsstreits mit Panama hat Copa Airlines ihre Flüge nach Venezuela eingestellt. Das Land ist per Flugzeug immer schlechter erreichbar.

Letzte Woche hat Panama gegen hohe Beamte der venezuelischen Regierung finanzielle Sanktionen eingeleitet. Konkret wurden 55 Personen, darunter der venezolanische Präsident Nicolas Maduro, angeschwärzt, im Bereich der Geldwäscherei und der Finanzierung von Terrorismus involviert zu sein.

Auch der Schweizer Bundesrat hatte am 28. März ein allgemeines Rüstungsgüterembargo gegen Venezuela sowie Finanz- und Reisesanktionen gegen Angehörige der venezolanischen Regierung und anderer Institutionen des Landes erlassen. Erst im März hat das EDA auch seine Reisehinweise für Venezuela angepasst. 

Natürlich hat Venezuela Protest eingelegt, sowohl gegen die Schweizer Massnahmen als auch gegen jene aus Panama. Im Falle von Panama beinhaltete dies unter anderem den sofortigen Lizenzentzug für die panamesische Airline Copa. Seit letztem Freitag kann Copa Airlines für eine Dauer von mindestens drei Monaten nicht mehr nach Venezuela fliegen.

Was besonders tragisch ist: Copa war eine der letzten Linienfluggesellschaften, welche regelmässig ins krisengeschüttelte südamerikanische Land flog. Seit 2014 haben fast alle Airlines ihre Flüge nach Venezuela eingestellt – einerseits die US-Carrier United oder Delta, aber auch Air Canada, Lufthansa, Alitalia oder die südamerikanischen Carrier Gol, Aeromexico und Avianca.

Venezuela, welches seit Jahren unter schlimmen wirtschaftlichen und politischen Problemen leidet, isoliert sich damit noch mehr. Das an sich ölreiche Land steht kurz vor dem Staatsbankrott – und spielt auf der touristischen Weltkarte schon seit einigen Jahren praktisch keine Rolle mehr. Was angesichts des landschaftlichen und kulturellen Potenzials des Landes ein Jammer ist.

(JCR)