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Irma und Maria haben viel aufgewirbelt - die Karibik-Nachfrage 2017 war aber insgesamt stark und man rechnet auch 2018 mit Wachstum. Bild: VH

Trotz mehrerer Hurrikans war 2017 ein Rekordjahr für die Karibik

Die Caribbean Tourism Organization hat für das abgelaufene Tourismusjahr 2017 solide Zahlen vorgelegt – welche allerdings noch besser hätten ausfallen können. Manchen Inseln sind aber noch nicht wieder im «business as usual»-Modus.

Im letzten Jahr wurde die Karibik gleich mehrere Mal von Hurrikans heimgesucht. Besonders Irma und Maria hinterliessen eine Schneise der Verwüstung – nicht überall und nicht überall gleich stark, aber für die gesamte Karibik musste man doch deutliche Einbrüche befürchten.

Die Situation seitdem bleibt mancherorts schwierig und die Nachfrage wurde natürlich negativ beeinflusst. Doch für das Gesamtjahr 2017 waren die erst im Spätsommer erfolgten Hurrikans nicht so schlimm wie erwartet, wie gestern vorgelegte Zahlen der Caribbean Tourism Organization (CTO) belegen. Insgesamt besuchten nämlich 30,1 Millionen Personen die Mitgliedsländer der CTO, was 1,7 Prozent oder 517‘000 Personen mehr als 2016 waren. Damit verzeichnet die Karibik seit insgesamt acht Jahren stetes touristisches Wachstum. Bei den Einnahmen wuchs das Ergebnis sogar um 2,7 Prozent auf 36 Milliarden Dollar. Dies, obwohl die durchschnittliche Bettenauslastung um 1,2 Prozent auf 66,4 Prozent abnahm. Das stärkste Wachstum verzeichneten Saint Lucia (+11%), Belize (+10,8%) und Bermuda (+10,4%).

Wäre das vierte Quartal nicht durch die starke Hurrikan-Aktivität ruiniert worden, wären die Zahlen noch besser ausgefallen. So lag man laut CTO nach dem ersten Halbjahr 2017 um 4,8 Prozent über dem Vorjahr, während das zweite Halbjahr mit einem Minus von 1,7 Prozent abgeschlossen wurde.

Das Cruise-Geschäft wurde separat betrachtet. Dort verhielt es sich ähnlich: Insgesamt wurden 27 Millionen Cruise-Touristen in der Karibik empfangen, rund 2,4 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Auch da lag man nach sechs Monaten mit 4,6 Prozent im Plus, im zweiten Halbjahr nur noch 0,4 Prozent. Während die September-Zahlen um 20 Prozent einbrachen, ist seitdem wieder Wachstum angesagt.

Für das kommende Jahr rechnet die CTO mit 2-3 Prozent Wachstum.

Wie geht es den hart getroffenen Karibik-Ländern?

Während sich also die meisten karibischen Länder wieder im «business as usual»-Modus befinden, dauert die Erholungszeit bei einigen Inseln länger. Dazu zählen Anguilla, die British Virgin Islands, Puerto Rico, St. Maarten/St. Martin und die US Virgin Islands. Dort sind aktuell erst 49 Prozent der Mitgliedshotels der Caribbean Hotel and Tourism Association (CHTA) wieder eröffnet. Bis Ende 2018 sollten weitere 32 Prozent eröffnet werden. Der Status der übrigen, schwer beschädigten Hotels ist noch unklar.

Für detaillierte Infos über den Stand der touristischen Infrastrukturen in den genannten Inseln hat die CTO dieses Informationsblatt zusammengestellt.

(JCR)