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Der brodelnde Mount Agung hielt viele Touristen von ihrere Reise nach Indonesien ab. Bild: Fotolia.

Mount Agung bremst Indonesien-Boom

15 Millionen Touristen hatte Indonesien im Jahr 2017 angestrebt – das Ziel wurde knapp verpasst. Schuld sei der Mount Agung, teilt das Tourismus-Ministerium mit.

Der Asche spuckende Mount Agung rückte Bali im letzten Quartal des vergangenen Jahres in den Fokus der Medien. Der Flughafen Denpasar wie auch mehrere Flughäfen benachbarter Inseln mussten für einige Tage geschlossen werden, wochenlang herrschte die höchste Gefahrenstufe 4 für einen möglichen Ausbruch des Mount Agungs.

Der Vulkan bremste den Tourismus auf Bali sowie anderen benachbarten Inseln kurzfristig aus. Die indonesische Central Statistic Agency (BPS) verzeichnete im Dezember 2017 einen Rückgang der Touristenankünfte in Indonesien von 5,77 Prozent im Vergleich zum Dezember 2016.

50,26 Prozent Touristen fehlten am Flughafen Sepinggan in Ost-Kalimantan, der Flughafen Denpasar auf Bali musste einen Rückgang von 29,83 Prozent hinnehmen und am Flughafen Lombok betrug das Minus bei den Ankünften 25,72 Prozent. Der durch den Mount Agung verursachte wirtschaftliche Schaden wird auf 1,6 Milliarden US-Dollar beziffert.

Die Chinesen führen die Touristen-Statistik an

Der kurz andauernde Einbruch war auf das ganze Jahr hin gesehen aber gut zu verkraften. Insgesamt 14,04 Millionen ausländische Besucher reisten im Jahr 2017 nach Indonesien. Die indonesische Regierung hatte im Jahr 2017 15 Millionen Touristen angestrebt. Dieses Zielt hätte man problemlos erreicht, wäre der Mount Agung nicht gewesen, ist Gde Pitana, Sprecher des Tourismus-Ministeriums, überzeugt.

Dennoch bedeuten die 14,04 Millionen ein erfreuliches Plus von 22 Prozent. Damit kamen im Jahr 2017 fast doppelt so viele Touristen nach Indonesien wie in den letzten beiden Jahren: Im Jahr 2015 zählte man ein plus 8 Prozent und eines von 12 Prozent im Jahr 2016. Vor allem über den Sam Ratulangi Airport in Nord-Sulawesi reisten bemerkenswerte 124,79 Prozent mehr Touristen gegenüber Vorjahr.

Am häufigsten wurde Indonesien bereits zum zweiten Mal in Folge von Touristen aus China besucht: Deren Ankünfte stiegen um 36 Prozent auf 1,95 Millionen. Gefolgt von Reisenden aus Singapur, Malaysia, Australien und Japan. Der Sprecher des Tourimus-Ministerium ist überzeugt, dass die Anzahl der chinesischen Touristen noch höher gewesen wäre, wenn Peking keine Reisewarnung für Bali wegen des Mount Agungs ausgesprochen hätte.

Dieses Jahr sollen 17 Millionen Touristen kommen

Für dieses Jahr ist Indonesiens Tourismus-Abteilung zuversichtlich: 17 Millionen Touristen will man im 2018 begrüssen. Dafür werden weltweit knapp 153 Millionen US-Dollar in Tourismuskampagnen investiert.

Die Zeichen stehen gut: Der Mount Agung wird zunehmend ruhiger. Die Gefahrenstufe wurde am Wochenende von Level 4 auf Level 3 herabgesetzt. Die Sperrzone rund um den Krater beträgt nur noch 4 Kilometer. Viele Menschen können in ihre Häuser zurückkehren.

(LVE)