Destinationen

Eine niedrigere Bettenauslastung hat Luzern den Spitzenplatz im Alpen-Ranking gekostet. Bild: swiss-image.ch / Ivo Scholz

Kleinwalsertal stellt Luzern in den Schatten

Die erfolgreichsten Tourismus-Destinationen im Alpenraum liegen laut einem neuen Ranking in Österreich. Hatte in den Vorjahren immer eine Schweizer Destination den Spitzenplatz gehalten, verdrängen die östlichen Nachbarn diese nun von den Podest-Plätzen.

Gemäss dem vom Wirtschaftsforschungsinstitut BAK Economics erstellten Topindex für 2016 – einem internationalen Vergleich der erreichten Leistung im Alpinen Tourismus – ist aktuell das österreichische Kleinwalsertal die erfolgreichste Destination im Alpenraum. Dank gut ausgelasteter Kapazitäten und einer guten Ertragskraft habe das Tal die Spitzenposition von der Stadt Luzern erobert, die ihrerseits auf den 5. Rang zurückgefallen ist.

«Hauptgründe für die schlechtere Positionierung Luzerns sind eine deutlich schwächere Entwicklung der Logiernächte und eine niedrigere Auslastung. Trotzdem bleibe Luzern die bestplatzierte Schweizer Destination», heisst es in einer BAK-Mitteilung.

Unterschied Winter und Sommer

Die Performance unterscheidet sich allerdings deutlich zwischen Winter und Sommer. So wird im Sommer die Spitzenposition nach wie vor von Luzern verteidigt. Mit Weggis und Interlaken befinden sich ausserdem zwei weitere Schweizer Destinationen im Ranking der Top-15 Sommerdestinationen.

Der österreichische Tourismus dominiert dafür ganz klar das Ranking im Winterhalbjahr 2016. Insgesamt sind 11 österreichische Destinationen unter den Top-15. Angeführt wird das Winter-Ranking von der Vorarlberger Destination Lech-Zürs, die sich seit 2007 unter den ersten drei Positionen befindet.

Übernachtungen 2017 verzeichnen Wachstum

Trotzdem gibt es auch für den Tourismus im Schweizer Alpenraum wieder Anlass zur Hoffnung. Betrachtet man konkret die Anzahl der Hotelübernachtungen, so sind diese hierzulande im Jahr 2017 um 4,7% gewachsen. Das gute Resultat steht somit im Kontrast zu 2016, als die Logiernächte noch um 1,9% zurückgingen. Zum erfolgreichen Resultat habe vor allem eine starke Sommersaison beigetragen.

Aber auch die Wintersaison verzeichnete ein spürbares Plus in der Zahl der Logiernächte (+2,6%). Und für die weitere Entwicklung bestünden Anzeichen für einen gewissen Optimismus: «Die Abwertung des Frankens in der zweiten Jahreshälfte 2017 sollte für zusätzliche Entspannung sorgen», so das Communiqué.

Herkunftsmarkt Westeuropa wächst wieder

Erfreulich sei ausserdem, dass die Übernachtungen von Gästen aus Westeuropa erstmals seit 2013 wieder angestiegen seien (+1,8%). Auch die Nachfrage aus den Fern- und Wachstumsmärkten hat sich nach einem schwachen Tourismusjahr 2016 wieder dynamisch entwickelt, wobei eine weniger stark ausgeprägte Angst vor Terror hierzu beigetragen haben könnte.

Vorerst bleibe allerdings unklar, ob die Entwicklung 2017 eine nachhaltige Trendwende oder lediglich einen Rebound-Effekt nach den besonders schwachen Vorjahren darstellt. Es besteht laut BAK Economics aber zumindest die Hoffnung, dass die strukturellen Anpassungen der letzten Jahre in Zukunft Früchte tragen werden.

Das Kleinwalsertal gilt laut dem BAK als erfolgreichste Touristendestination in den Alpen. Bild: Pixabay

(AWP)