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Der Vulkan Mayon (am Horizont) droht wieder auszubrechen. Besorgniserregend ist dies aus touristischer Sicht vor allem wegen allfälliger Probleme im Flugverkehr. Bild: MVI

Steht den Philippinen ein grosser Vulkanausbruch bevor?

Schon seit Tagen raucht und spuckt der Vulkan Mayon auf der Hauptinsel Luzon. Heute Montag wurde er nach einem massiven Asche-Ausstoss auf die Gefahrenstufe 4 von 5 gestellt. Es sei jederzeit mit einem grossen Ausbruch zu rechnen.

Am Montagmorgen (22. Januar) philippinischer Zeit hat der Vulkan Mayon auf der Insel Luzon eine riesige Aschewolke ausgestossen. Der Vulkan, welcher schon seit rund einer Woche Zeichen erhöhter Aktivität von sich gibt, wurde nun von den philippinischen Behörden auf die Gefahrenstufe 4 (von 5) gestellt.

Konkret: Das Philippine Institute of Volcanology and Seismology (Phivolcs), welches die Gefahrenstufe definiert, hat die Gefahrenzone rund um den Vulkan auf 8 Kilometer ausgeweitet. Der Vulkan, selber stattliche 2460 Meter hoch, spie eine zehn Kilometer hohe Aschewolke aus. Der Vulkan bricht regelmässig aus (50 Mal in den vergangenen 500 Jahren), weshalb zwar keine extrem grosse Eruption erwartet wird. Phivolcs erklärte dennoch, dass eine potenziell gefährliche Eruption in den kommenden Tagen imminent sei.

[Update 23.01., 09.30 Uhr: Die Gefahrenzone wurde auf 9 Kilometer ausgeweitet. Das öffentliche Leben um den Vulkan steht still. Dieser ist weiterhin sehr aktiv, zu einem vollen Ausbruch mit pyroklastischen Strömen ist es aber noch nicht gekommen. Die Behörden haben gewarnt, dass bei einem Ausbruch keine Rettungsaktionen innerhalb der 9-Kilometer-Zone durchgeführt werden.]

Der Vulkan befindet sich am südöstlichen Ende der Insel Luzon, rund 330 Kilometer Luftlinie südöstlich der philippinischen Hauptstadt Manila. Er liegt in der Provinz Albay, nahe der Stadt Legazpi City - also nicht in einer der von Touristen bevorzugten Gegenden, aber nahe genug an Manila, um möglicherweise den Flugbetrieb von und nach den Philippinen zu beeinträchtigen.

In der Region selber ist die Bevölkerung schon jetzt in Notlage. In der Provinz Albay und in Legazpi City (180'000 Einwohner) ging Asche nieder, weshalb die gesamte Bevölkerung der Provinz angehalten wurde, zuhause zu bleiben und draussen nur mit Gesichtsmasken unterwegs zu sein. Schulen wurden geschlossen. In den Regionen Guinobatan, Ligao und Camalig wurde sogar «zero visibility» deklariert, wodurch auch der Strassenverkehr stark limitiert ist.

Vor rund einer Woche, am 16. Januar, hatte der Vulkan Aktivität aufgenommen; diverse Lavaströme wurden bereits beobachtet. Wie üblich ist es so, dass viele Einheimische flüchten  - bis dato sollen rund 30'000 Bewohner die Gegend verlassen haben - währenddem Schaulustige und Touristen die Region absichtlich bereisen, für Vulkan-Selfies und dergleichen. Die Hotels der Region haben laut dem lokalen Portal «Rappler» bislang also wenig zu beklagen, und es wurden erst wenige Regionalflüge abgesagt.

Die Philippinen liegen auf dem «Pazifischen Feuerring» aus Vulkanen und zählen 22 aktive Vulkane. Der schwerste Ausbruch in jüngerer Zeit war jener des Pinatubo, rund 100 Kilometer nordwestlich von Manila, welcher 1991 rund 800 Menschenleben forderte. Die Bilder unten stammen von der kleinen Eruption des Mayon von voriger Woche.

(JCR)