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Schon Stunden vor dem Eintreffen des Zyklons Berguitta hatte Mauritius mit grossen Regenmengen zu kämpfen. Bild: lexpress.mu

Stromausfall, Überschwemmungen: Berguitta fegt über Mauritius

Im Südosten der Ferieninsel zieht der Zyklon in diesen Stunden vorbei und sorgt für Evakuationen und Schäden. Wie müssen sich Touristen verhalten? Wir haben die wichigsten Punkte zusammengefasst. Update, Freitag, 7.30 Uhr: Zyklonwarnung aufgehoben.

Angespannte Situation im südlichen Indischen Ozean: In diesen Stunden zieht Zyklon Berguitta an Mauritius vorbei, wo derzeit touristische Hochsaison herrscht. Auch zahlreiche Schweizer Touristen weilen derzeit auf der für Golfferien und Honeymoons beliebten Ferieninsel.

Hotelplan Suisse zählt aktuell 59 Gäste auf Mauritius, 2 auf La Réunion. Sprecherin Prisca Huguenin-dit-Lenoir sagt zur Situation: «Für neun Gäste, die zurückreisen wollten sowie zehn Gäste, die nach Mauritius fliegen wollten, verschiebt sich die Reise um einen bis drei Tage.» Die Flughäfen auf Mauritius, La Réunion und Rodrigues sind derzeit geschlossen. Hotelplan Suisse steht im Kontakt mit den Gästen vor Ort, ebenso mit den Agenten in der Schweiz. «Wir führen weiterhin keine Expeditionen durch und empfehlen unseren Gästen in den Hotels zu bleiben».

Bereits anfangs Woche hatte sich abgzeichnet, dass sich Berguitta Richtung der Ferieninseln bewegt. Zunächst als Zyklon der Stufe II bezeichnet, wurde die Sturmwarnung nun auf Stufe III erhöht. Bereits in den Stunden vor dem Eintreffen des Zyklons wurde Mauritius von heftigen Regenfällen heimgesucht, es kam zu Überschwemmungen.

Nach jüngsten Angaben zieht der Zyklon heute Vormittag zehn Kilometer entfernt von Blue Bay vorbei, wo sich auch der International Airport befindet. Gegen 5000 Haushalte sind bereits ohne Elektrizität. In Cité La Cure, im Norden der Insel, wurden heute Morgen 190 Personen evakuiert, meldet lexpress.mu.

Was müssen Feriengäste tun?

Hurrikans, Zyklone oder Taifuns, wie die Wirbelstürme je nach Weltregion heissen, treten regelmässig in Erscheinung. Jüngst waren Ferienregionen, etwa in der Karibik oder nun im Indischen Ozean, gehäuft betroffen. Doch auf was müssen Touristen achten? travelnews.ch hat beim Reiseversicherer TCS und dessen ETI-Abteilung nachgefragt.

Der TCS gibt folgende Empfehlungen an Reisende ab, die einem möglichen Wirbelsturm konfroniert sind:

  1. Klären Sie vor der Abreise, ob sich ihr Ferienziel in einer zyklongefährdeten Zone befindet und ob gerade Wirbelsturmsaison ist. Falls ja, beim Reiseanbieter oder direkt beim Hotel/ Unterkufnt nachfragen, ob ihre Hotelanlage/Unterkunft wirbelsturmsicher ist. Ebenfalls abklären, ob in der Hotelanlage/Unterkunft Schutzräume vorhanden sind oder wohin man sich im Fall der Fälle begeben muss.
  2. Packen Sie ein Erste-Hilfe-Set mit üblichem Inhalt und genügend Verbandsmaterial ein.
  3. Verfolgen Sie vor Ort die meteorologische Entwicklung in der Ferienregion.
  4. Zeichnet sich ab, dass ein Wirbelstrum über ihre Feriendestination hinwegfegen wird, sollte man sich eine Abreise überlegen und zumindest die Optionen dafür abklären.
  5. Befolgen sie unbedingt die Anweisungen der örtlichen Behörden.
  6. Falls Sie bleiben, sollten Sie für folgende Dinge besorgt sein: Wasservorräte (im Idealfall 4 Liter pro Person für 3-7 Tage) / Genügend Esswaren pro Person, im Idealfall für 3-7 Tage. Besonders geeignet: Essen in Dosen, Riegel, Schokolade, etc. / Decken, Schlafsack / regenfeste Kleidung und Schuhe / Erste-Hilfe-Pack/ Medikamente / Babybedarf und spezieller Bedarf für ältere Leute / Toilettenartikel / Taschenlampe, Batterien / Sackmesser / Bargeld / Wichtige Dokumente / Akkus aller elektronischen Geräte aufladen und Ladegeräte einpacken.

Während des Sturms:

  1. Gehen sie auch schon 1-2 Tage vor Ankunft des Wirbelsturms nicht ans Meer oder sonstige Gewässer. Es können sehr plötzlich lebensgefährliche Wellen und Strömungen auftreten. In fliessenden Gewässern kann es bei einem Sturm schnell zu gefährlichen Sturzfluten kommen. Ertrinken ist eine der häufigsten Ursachen bei Wirbelstürmen.
  2. Verfolgen sie die Situation falls möglich in den Medien.
  3. Befolgen Sie Anweisungen der Behörden und auch des Hotelpersonals.
  4. Meiden sie Berghänge. Gefahr von Erdrutschen wegen aufgeweichter Erde.
  5. Bleiben sie wenn immer möglich in der sicheren Unterkunft.
  6. Informieren Sie rechtzeitig Angehörige, wo Sie sind und dass Sie in Sicherheit sind. Bevor allenfalls der Strom für mehrere Tage ausfällt. Falls möglich informieren sie auch lokale Behörden über ihren Verbleib.

(GWA)