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Auch das sind die Emirate: Der fast 2000 Meter hohe Jebel Jais im Emirat Ras Al Khaimah. Bild: Gordontour

In den Emiraten dem Schnee auf der Spur

In Ras Al Khaimah ist alles etwas anders. Das Emirat will sich als Abenteuerreiseziel positionieren – und setzt dabei auf seine Berge.

Dubai hat das touristische Image der Vereinigten Arabischen Emirate wesentlich geprägt - mit Tophotels, Top-Shopping, dem Burj Khalifa und den kurzen Wüstentouren. Abu Dhabi hat sich inzwischen klar als Kulturziel positionieren können und mit Ferrari World oder den Formel-1-Rennen selber grosse Attraktionen geschaffen. Nun schickt sich ein weiteres Emirat an, Touristen aus aller Welt zu empfangen: Ras Al Khaimah.

Das nördlichste Emirat, direkt an der Strasse von Hormuz gelegen, bietet wie Dubai oder Abu Dhabi schöne Strände am Persischen Golf - es verfügt aber im Gegensatz zu diesen auch über echte Berglandschaften. Und, man glaubt es kaum: Auf dem höchsten Berg, dem Jebel Jais mit seinen 1934 Meter Höhe, gibt es hin und wieder natürlichen Schneefall, meist im Februar. Auf dem höchsten Punkt der Emirate wurden schon Temperaturen von -5 Grad Celsius gemessen; ein scharfer Kontrast zu den meist eher bei 30 bis 40 Grad Celsius liegenden Temperaturen in Dubai und Abu Dhabi.

Haitham Mattar, CEO der Ras Al Khaimah Tourism Development Authority, will diese Besonderheit noch besser ausnützen. In Kürze, am 1. Februar 2018, wird die weltweit längste Zipline am Jebel Jais eröffnet. Bereits im letzten Jahr wurde am Berg eine Via Ferrata eröffnet. Mattar zielt damit ganz klar auf Millennials ab, welche im nördlichen Emirat auf Abenteuersuche gehen, statt sich nur dem schnöden Nachtleben Dubais hinzugeben. Allerdings sollen auch Familien weiter angelockt werden - diese machen aktuell 70 Prozent der Touristen aus.

Das kann durchaus Erfolg zeitigen. Ral Al Khaimah verfügt zwar aktuell lediglich über 5000 Hotelzimmer und hat vor zwei Jahren die eigene Airline, RAK Airways, durch Konkurs verloren. Doch die Besucherzahlen steigen - dieses Jahr dürften 900'000 internationale Besucher in Ras Al Khaimah gezählt werden, für 2018 liegt das Ziel bei über einer Million Besuchern. Bis 2025 will Mattar gar an der Marke von 3 Millionen Besuchern kratzen. Dafür wird aktuell mit Hotelketten verhandelt, welche in Ras Al Khaimah eines oder gar mehrere Häuser eröffnen sollen, und es wird auch intensiv um Airlines gebuhlt. Aktuell wird der internationale Flughafen von Ras Al Khaimah lediglich von Air Arabia, Air India Express und Ural Airways angeflogen.

Daneben wird Ras Al Khaimah wie Abu Dhabi oder Dubai auch versuchen, Gäste durch besondere Events, gerade im Kulturbereich, anzulocken. Beach Festivals, Winter Festivals - möglicherweise mit etwas echtem Schnee in der Gegend des Jebel Jais - und neue Museen sind geplant. Dazu soll ein ganzjährig geöffnetes «Heritage Village» in der Altstadt von Ras Al Khaimah entstehen.

Nicht zuletzt wird ein besonderes Augenmerk auf den MICE-Markt gesetzt. Das können sowohl Konferenzen als auch etwa indische Hochzeiten sein. Einen Achtungserfolg erzielte Ras Al Khaimah in der Tourismuswelt schon mal, indem der DRV-Kongress mit seinen rund 850 Teilnehmenden dieses Jahr dort durchgeführt wurde.

(JCR)