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Die dunklen Wolken verziehen sich: Florida zeigt sich krisenresistent. Noch ist der Rekord aber nicht im Trockenen. Bild: Timothy Meinberg

Da braucht es schon etwas mehr als Irma

Florida ist auf Kurs für ein siebtes touristisches Rekordjahr in Folge - trotz Hurrikan Irma und einer generell abflachenden USA-Nachfrage.

Hurrikan Irma hat im September in der Karibik gewütet und auch im Süden Floridas ziemliche Schäden angerichtet. Die Tourismusbehörden des amerikanischen Sonnenstaates haben daraufhin diverse Marketingkampagnen lanciert und regelmässig darüber informiert, was wo wieder offen ist.

Am gestrigen Montagmorgen nun hat Floridas Gouverneur Rick Scott die Tourismuszahlen für die ersten drei Quartale 2017 präsentiert. Mit 88,2 Millionen Besuchern lag man um satte 3,3 Prozent höher als zum selben Zeitpunkt im Rekord-Vorjahr 2016. Im dritten Quartal allein kamen 27,9 Millionen Touristen; der Flugverkehr lag 2,4 Prozent höher als im Vorjahr, die Anzahl Hotelübernachtungen gar 4,7 Prozent höher  dies, obwohl Im September zahlreiche Touristen sowie rund 6,5 Millionen Einheimische vor dem Hurrikan flüchteten.

Natürlich lässt sich noch schwer voraussagen, ob der Hurrikan bis Ende Jahr nicht doch auch seine Spuren in der Nachfrage hinterlässt. Scott war aber diesbezüglich positiv: Zum einen seien die meisten touristischen Infrastrukturen, mit Ausnahme einiger Hotels vor allem auf den Florida Keys, seit Anfang oder Mitte Oktober wieder normal geöffnet. Zum anderen habe die Marketingkampagne von Visit Florida sowie der Regionen selber dazu beigetragen, dass die Nachfrage hoch sei.

Fazit: Es braucht mehr als einen Hurrikan, um die Nachfrage nach dem «Sunshine State» langfristig zu dämmen.

USA-Nachfrage aus der Schweiz deutlich unter Vorjahr

Dem ist aber noch anzufügen, dass die generelle Nachfrage für die USA trotz allem leidet. Die Einreisezahlen liegen für 2017 erst bis zum Juni vor. Aktuell liegt die generelle Nachfrage um 5,3 Prozent hinter dem Vorjahr zurück, wobei aus dem Mittleren Osten, Afrika oder Lateinamerika zweistellige Einbrüche gemeldet werden. Westeuropa liegt «nur» 2,1 Prozent zurück – die Schweiz allerdings um satte 13,5 Prozent. Die Abkühlung der Nachfrage aus der Schweiz hält seit mittlerweile fast einem Jahr an. Die Gründe dafür sind mannigfaltig.

Wie sich das innerhalb der USA auf die regionale Nachfrage niederschlägt, ist noch nicht bekannt. Es darf aber angenommen werden, dass sich das beliebte Florida leicht besser hält als andere Regionen der USA.

(JCR)