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Das Asia Workshop Committee mit dem Vertreter des Gastlandes im Swissôtel Zürich-Oerlikon, von links: Brigitte Fleischauer (Singapore Tourist Board), Stephan Roemer (Tourasia), Heinz Zimmermann (Top Line Marketing), Hau Khan Sum (Deputy Permanent Representative, Union of Myanmar), Verda Birinci-Reed (DER Touristik Suisse), Christian Sigg (Swiss), Claudia Lässer (Moderation) und Louisa Bordewieck (Top Line Marketing). Bilder: TN

«Myanmar verzeichnet derzeit einen Drittel weniger Touristen»

Am Asia Workshop haben sich Vertreter Myanmars zur politischen Situation im Land geäussert. 350 Reiseprofis informieren sich noch bis am Montag Abend über die aktuellen Asien-Trends.

Nach 2014 präsentierte sich heute am Asia Workshop erneut Myanmar als Gastland – dieses Mal unter anderen Vorzeichen nach den derzeit vielen Schlagzeilen wegen der Flüchtlingsproblematik in Rakhine im Westen den Landes. Die Vertreter äusserten sich sehr offen zu den Fragen von Journalisten und Reiseprofis, wie es derzeit um die polititsche Situation steht und wie sicher das Land zu bereisen ist.

Hau Khan Sum, der Vize-Botschafter Myanmars in der Schweiz, erläuterte, dass derzeit viele Gespräche mit den Menschen in Rakhine und den Flüchtlingen in Bangladesch geführt werden, um die Situation und die Infrastruktur zu verbessern. Derzeit könne das Land auch auf die Unterstützung vieler anderer Länder zählen, in den letzten Tagen seien Gespräche mit höchsten Stellen aus den USA und China geführt worden.

Phyoe Wai Yar Zar, Myanmar Tourism Marketing, sagte: «Seit September mussten wir Rückgänge verzeichnen, bei europäischen Gästen etwa um 30 Prozent». Insbesondere britische Gäste seien zurückhaltend, Deutsche und Schweizer weniger. Er hoffe, dass sich die Situation in den nächsten Wochen aber wieder beruhige. «Die allermeisten Gebiete von Myanmar sind absolut sicher und problemlos zu bereisen.» Der Konflikt dauere seit 1977, sei nicht religiös bedingt, sondern ein lang schwelender Konflikt von Völkergemeinschaften. Gleichzeitig nutzten die Vertreter Myanmar die Gelegenheit, die grosse Vielfalt des Reiselandes und die verbesserte Infrastruktur zu beleuchten.

Ergänzend zu den Aussagen der Tourismusverantwortlichen, äusserte sich auch Tourasia-Chef Stephan Roemer zur Situation in Myanmar: «Der Tourismus leidet in Myanmar derzeit deutlich, 30 bis 40 Prozent Rückgang zeichnet sich ab. Das Land ist noch jung, die Demokratie noch fragil. Für das Land, das vom Tourismus stark abhängig ist, ist das nun keine einfache Situation und ich hoffe auf baldige Besserung».

Für langjährige und junge Reiseprofis

Erneut zeigt sich der Asia Workshop in diesen Stunden als etablierte Ausbildungsplattform. Die 350 meist jungen Reiseprofis sind mit Notizblöcken unterwegs vom Marktplatz zu den einzelnen Workshops. Aufgeteilt in sechs Gruppen werden insgesamt zwölf Workshops besucht. «Wir haben die Themen so gewählt, dass wir auch langjährigen Reiseberatern viel Neues zeigen können», sagt Heinz Zimmermann, Präsident Asia Workshop Komitee. Dazu gehören etwa Workshops zu Japan, Vietnam, nachhaltigem Reisen in Laos und Kambodscha und natürlich Myanmar.

Dass die Aussteller und Referenten auf eine hohe Aufmerksamkeit zählen können, ist auch dem Asia-Workshop-System zu verdanken. Die Besucher erhalten am Ende des Tages ein Zertifikat, dieses erhalten sie indes nur beim Besuch aller Workshops. Den Besuchern gefällt das Konzept jedenfalls, der Tag sei sehr vielfältig, abwechslungsreich und biete viele neue Reiseideen.

Als Erfolg wertet Heinz Zimmermann die hohe Anzahl Aussteller: «52 Länder, Airlines, Hotelketten und Touroperators können wir in diesem Jahr begrüssen und haben somit das Level vom Vorjahr halten können».

(GWA)