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Nun meiden auch Schweizer das sonst so beliebte Städtereiseziel Barcelona. Bild: Fotolia.

Jetzt meiden auch Schweizer Barcelona

Die mögliche Unabhängigkeit Kataloniens macht nicht nur Spaniens Zentralregierung zu schaffen. Auch Schweizer Reisegäste zeigen sich abwartend. Schweizer Reiseveranstalter verzeichnen teils deutliche Buchungsrückgänge.

Am Donnerstag, 10 Uhr, lief das zweite Ultimatum für den katalonischen Regierungschef Carles Puigdemont aus. Dieser gab nach wie vor keine klare Antwort auf die Frage, ob er nun die Unabhängigkeitsbemühungen einstelle oder nicht.

Spaniens Zentralregierung in Madrid droht damit, die Volksvertreter Kataloniens abzusetzen bzw. Neuwahlen zu erzwingen oder auch selber die Kontrolle über Kataloniens Politik und Polizei zu übernehmen.

Puigdemont könnte dies noch verhindern, indem er selber Neuwahlen ausruft. Am Samstag wird in Madrid eine Sitzung abgehalten, wo konkrete Massnahmen zum Entzug der katalanischen Autonomie beschlossen werden sollen.

Zweistelliges Minus bei Barcelona-Buchungen

Während zu Beginn der Krise noch keine Auswirkungen auf das Buchungsverhalten bei Schweizer Reisegästen zu spüren war, sieht das heute vor allem bei den auf Städtereisen fokussierten Veranstaltern anders aus.

Werner Schindler, Geschäftsführer bei railtour Frantour, stellt bei Barcelona-Buchungen einen klaren Buchungsrückgang fest: «Lagen wir im bisherigen Jahresverlauf prozentual zweistellig im Plus, so sind die Buchungseingänge für Barcelona nun im Oktober ebenso zweistellig im Minus», erklärt er auf Anfrage von travelnews.ch. Schindlers Worten schliesst sich Markus Flick , Mediensprecher DER Touristik Suisse, an.

Obwohl Barcelona bei Hotelplan Suisse noch immer zu den Top-3-Städtereisen-Destinationen gehöre, «stellen wir in den letzten zwei Wochen einen leichten Knick bei den Buchungen fest», sagt Prisca Huguenin-dit-Lenoir, Mediensprecherin Hotelplan Suisse. Jedoch würden weiterhin auch täglich wieder Neubuchungen getätigt. Man sei zuversichtlich, dass die leichte rückläufige Tendenz in den kommenden Wochen wieder ändern werde:  «Sobald die Medien-Berichterstattung wieder abnimmt, gehen wir davon aus, dass die Barcelona-Buchungen wieder vermehrt zunehmen.»

Da Barcelona bei TUI Suisse im Sommer Hochsaison habe, verzeichne man zu dieser Zeit so oder so nur vereinzelt Buchungen für das Städtereiseziel. Die Kunden, die gebucht hätten, würden aber auch reisen, sagt Bianca Schmidt, Mediensprecherin TUI Suisse.

(LVE)