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Die sich schnell ausbreitende Lungenpest ist von Madagaskar auf die Seychellen geschwappt. Bild: Pixabay

Die Lungenpest ist auf den Seychellen angekommen

Ein aus Madagaskar eingereister Mann brachte am Freitag die Lungenpest in die beliebte Ferienregion Seychellen. Alle Passagiere desselben Fluges müssen prophylaktisch mit Antibiotika behandelt werden. Madagaskar-Reisende sollten sich rechtzeitig vorsehen.

Auf Madagaskar grassiert schon seit Wochen die Lungenpest. Wird die Seuche nicht rechtzeitig mit Antibiotika behandelt, verläuft sie in der Regel tödlich. Bereits 42 Menschen fielen in Madagaskar der Lungenpest zum Opfer. 434 weitere wurden infiziert. Und laut WHO befindet man sich erst am Anfang der Epidemie-Saison. Im Gegensatz zur häufiger auftretenden Beulenpest, ist die Lungenpest die tödlichste und ansteckendste Form, die sich in Madagaskar bis in die Städte ausgebreitet hat.

Nun gelangte die Seuche auf die Seychellen: Am Freitag schleppte ein aus Madagaskar kommender Tourist die Pest ein. Die Krankheit konnte beim 33-Jährigen eindeutig nachgewiesen werden. Jetzt werden alle weiteren Passagiere dieses Fluges vorsorglich mit Antibiotika behandelt sowie alle anderen Menschen, die mit dem Infizierten in Kontakt kamen. Welche Airline diesen Flug durchgeführt hat, ist nicht bekannt.

Die Air Seychelles stellte die Flüge nach Antananarivo ab Sonntag, 9. Oktober ein. Dies aufgrund einer Weisung der Seychelles Public Health Authority, die damit die Einschleppung der Seuche auf die Seychellen verhindern wollten. Ende August starb der Trainer des heimischen Basketballteams auf Madagaskar an der Seuche. Der Rest des Teams wird beobachtet wie auch alle Passagiere, die auf den letzten Flügen waren. Gemäss der Weltgesundheitsorganisation (WHO) können die Anzeichen und Symptome der Seuche plötzliches Fieber, Schüttelfrost, schmerzhafte und entzündete Lymphknoten oder Kurzatmigkeit mit Husten und blutigem Auswurf sein.

Die WHO empfiehlt Madagaskar-Reisenden, sich rechtzeitig vor einer Reise zu informieren, wo im Falle einer Ansteckung Antibiotika zu bekommen ist. Die WHO lieferte bereits 1,2 Millionen Dosen Antibiotika nach Madagaskar – bei einer sofortigen Behandlung, sei die Lungenpest problemlos heilbar. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat die Reisehinweise noch nicht aktualisiert. Das Deutsche Auswärtige Amt schreibt: «Für Reisende besteht keine direkte Gefährdung, sofern Grundregeln der Prävention eingehalten werden.»

(TN)