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Eine schlechte Bewertung in Tripadvisor als Steilvorlage für eine Werbekampagne: Snowbird macht vor, wie das geht. Bild: Adweek

Stolz auf schlechte Bewertungen

Das US-Skiresort Snowbird hat eine «One-Star»-Kampagne lanciert und macht sich dort negative Kundenbewertungen zunutze.

Das Skigebiet Snowbird, nahe Salt Lake City im US-Bundesstaat Utah, hat einen Marketing-Coup realisiert. Denn das Skiresort hat sich klar vor Augen gehalten, dass es praktisch für jede gute Bewertung auch eine schlechte Bewertung gibt. Und statt sich über die schlechte Bewertung zu beschweren, dreht man diese einfach in eine positive Aussage um – denn viele negative Bewertungen haben nicht mit schlechtem Angebot zu tun, sondern damit, dass Besucher damit einfach nichts anfangen können.

So haben die Marketingverantwortlichen von Snowbird die Rezensionen auf Tripadvisor, Facebook etc. durchgesehen und aus den «Ein-Stern»-Kritiken eine Kampagne geschustert, wie «Adweek.com»  berichtet.

In einem Beispiel ereifert sich ein Besucher aus Los Angeles, dass die Berge zu steil und die Pisten zu schwierig seien. Snowbird reagiert mit einem Bild einer Steilpiste und einem durch Schneewehen fahrenden Skiläufer. Die Message ist klar: Ja, Snowbird hat schwierige Pisten, die nicht für jedermann geeignet sind. Aber genau das zieht jedes Jahr zahlreiche Besucher an. «Man kann nicht allen gefallen», urteilt Snowbirds Marketingchef Greg Amirault, «also streichen wir unsere Besonderheiten hervor.» Diese kommen bei Ski-Freaks gut an. Der Einmal-Besucher aus Los Angeles, vermutlich kein Ski-Ass, hat laut Amirault offenbar nicht verstanden, wofür Snowbird steht und er gehört folglich auch nicht zur Kundenzielgruppe.

(JCR)