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Organisierter Bierkonsum im Rahmen eines Festivals kann durchaus genussvoll sein. Belgien macht vor, wie es geht. Bild: DP

Oktoberfest für die Massen, Bierfestival für die Kenner

Am letzten Septemberwochenende lädt das Antwerp Beer College wieder zum intimen «Modeste Beer Festival» in der flämischen Stadt. Dort steht wirklich noch das Bier im Zentrum.

Das berühmte Münchner Oktoberfest steht vor der Tür – und mit ihm Tausende weitere Oktoberfeste weltweit, welche das Münchner Oktoberfest kopieren. Hossa-Hossa, Brezl, Dirndl und sehr viel Bier und die entsprechenden Konsequenzen bei Benehmen und Anstand sind dort die zentralen Elemente.

Es gibt sie aber noch, die Festivals, wo es wirklich um das Bier geht, in einem geniesserischen Sinne. Natürlich in der belgischen Region Flandern, deren Bierbraukunst seit 2015 auf der Unesco-Liste der immateriellen Weltkulturgüter steht. In dem Land, in welchem mehr als 2000 Biersorten gebraut werden, gibt es nicht nur zahlreiche Brauereien und Biermuseen, es gibt auch Dutzende Bierfestivals.

Hervorzuheben ist hierbei das «Modeste Beer Festival» im malerischen Antwerpen (Bild unten). Das Spezielle daran: Es werden nur kleine, regionale Brauereien als Aussteller akzeptiert. Und nur die Brauer selber dürfen das Bier an den Ständen ausschenken. Mehrere Brauer arbeiten gemeinsam mit Käsereien oder anderen Nahrungsmittelproduzenten, und erklären dabei zum Beispiel, welches Bier zu welchem Käse passt und warum. Insgesamt kann man in der vergleichsweise intimen Atmosphäre – bei diesem zweitägigen Bierfestival sind nur rund 5000 «Connaisseurs»  zugegen, beim 17-tägigen Oktoberfest in München dagegen 5,6 Millionen Besucher – zahlreiche interessante Gespräche führen und Anekdoten rund ums Bierbrauen von den Brauern selbst hören.

Das Modeste Beer Festival steigt dieses Jahr am Wochenende des 30. September und 1. Oktober; der Besuch ist kostenlos, wobei jede Bierdegustation 1 Euro pro Glas kostet.

(JCR)