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Beliebt bei Einheimischen und Touristen, die Barceloneta, Barcelonas Stadtstrand. Bild: Fotolia

Vamos a la Playa – unvermindert

Nur wenige Schweizer sagen ihre Spanien-Reise ab nach den Anschlägen von Barcelona und Cambrils. Dem EDA liegen keine Informationen über Schweizer Opfer vor.

Nach den Anschlägen in den beiden spanischen Ferienorten Barcelona und Cambrils versuchen Schweizer Reiseveranstalter ihre Gäste vor Ort zu kontaktieren. Grosse Auswirkungen auf Buchungszahlen dürften die Ereignisse nicht haben. Nach vergangenen Anschlägen haben die meisten Touristen ihre Reisen trotzdem angetreten.

Bei Kuoni Reisen habe man mit allen der zwei Dutzend Kunden in Barcelona Kontakt aufnehmen können. Alle seien wohlauf, versichert Marcel Schlatter, Sprecher von DER Touristik Suisse.

Von Hotelplan weilen derzeit 32 Gäste in der katalanischen Hauptstadt. Bis jetzt habe der Reiseveranstalter keine Kenntnisse von Betroffenen unter ihren Gästen, sagt Hotelplan-Suisse-Sprecherin Michèle Hungerbühler.

Der Reiseveranstalter TUI Suisse zählt derzeit sieben Kunden in Barcelona, wie Sprecherin Bianca Schmidt erklärt. «Wir haben noch in der Nacht auf Freitag mit einigen Kontakt aufgenommen, um uns nach ihrem Befinden zu erkundigen. Einige haben sich bereits gemeldet, bei anderen stehen die Antworten noch aus», so Schmidt. Bis jetzt habe keiner dieser Gäste seine Reise vorzeitig abbrechen wollen.

Dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) liegen keine Informationen über Schweizer Opfer der Anschläge in Barcelona und Cambrils vor.

«Leute sind etwas abgestumpft»

Sowohl für TUI Suisse als auch für Kuoni ist es noch zu früh um abschätzen zu können, wie sich die Anschläge auf künftige Buchungszahlen auswirken werden.

«Die Erfahrungen zeigen allerdings, dass die Leute schon etwas abgestumpft sind, was solche Ereignisse angehen», sagt Kuoni-Sprecher Schlatter. «Generell suchen sich die Gäste aber gezielt Ferienorte aus, die sie als sicher erachten. Spanien war ein solcher Ort.»

Nach vergangenen Anschlägen habe es auch bei TUI nur vereinzelte Annullierungen oder Umbuchungen gegeben. «Mittlerweile denken einige, dass es gerade nach einem Anschlag sicherer ist», sagt Schmidt. TUI zeige sich bei Annullierungen oder Umbuchungen sehr kulant, überprüfe aber alle Buchungen individuell.

Beim Reiseanbieter Hotelplan schliesse man eine Stagnation der Buchungen nicht aus, sagt Hotelplan-Suisse-Sprecherin Hungerbühler. Eine Person, die heute hätte abreisen sollen, habe ihre Reise bereits abgesagt.

Beliebt bei Schweizern

Bei allen drei Reiseveranstaltern gehört Barcelona unter Schweizer Kunden zu den beliebtesten Ferienzielen. Bei Hotelplan Suisse falle die Stadt hinter Lissabon und vor Hamburg gar unter die Top drei Städtedestinationen. Und dies dürfte auch so bleiben: «Am Freitag Morgen haben wir wieder neue Buchungen für Barcelona verzeichnet», sagt Hungerbühler.

Am Donnerstag raste gegen 17 Uhr ein Lieferwagen auf Barcelonas beliebter Flaniermeile Las Ramblas in eine Menschenmenge. Mindestens 13 Personen wurden getötet, über hundert weitere wurden teils schwer verletzt.

Nur wenige Stunden später tötete die Polizei im Badeort Cambrils, rund 100 Kilometer südlich von Barcelona, fünf mutmassliche Terroristen. Die Männer waren ebenfalls mit einem Wagen in eine Menge gerast, bevor sie von Sicherheitskräften gestoppt wurden. Bei dieser Attacke wurden sieben Menschen verletzt, darunter ein Polizist. Die Ermittler gehen davon aus, dass es einen Zusammenhang zwischen beiden Taten gibt.

(AWP/TN)