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Die kontroverse Touristensteuer in Malaysia (im Bild. Kuala Lumpur) soll nun in vereinfachter Form in rund drei Wochen eingeführt werden. Bild: Feedsbrain

Malaysia: Touristensteuer kommt am 1. September

Nach der Verschiebung des ursprünglichen Einführungstermins wurde jetzt ein neuer Termin gesetzt. Neu geht es um eine «Flat Rate Tax».

Die Einführung einer Tourismus-Steuer in Malaysia ist seit längerem im Gespräch. Ursprünglich war als Startdatum für die Erhebung der Taxe der 1. Juli angedacht gewesen, dann wurde über den August spekuliert. Der malaysische Tourismus- und Kulturminister Mohamed Nazri Abdul Aziz hat nun aber angekündigt, dass der 1. September das neue Stichdatum sei. Neu wird es sich um eine «Flat Rate» handeln: Touristen müssen in allen Hotels, unabhängig der Klassifizierung, 10 Ringgit (etwa 2.25 Franken) pro Zimmer pro Nacht bezahlen. Malaysier und in Malaysia ansässige Ausländer sind von der Steuer ausgenommen. Ebenfalls ausgenommen sind private Übernachtungen und solche in Kampungs, dazu auch alle nonkommerziellen Übernachtungsangebote (z.B. vom Staat oder religiös betriebene Herbergen) und alle Gaststätten mit weniger als vier Zimmern.

Das ist eine massive Vereinfachung der Steuerprozedur. Pro Übernachtung und Zimmer in einem registrierten Hotel sollten ursprünglich zwischen 2.50 Ringgit (ca. 55 Rappen) bis 20 Ringgit (ca. 4.50 Fr.) anfallen, je nach Sternekategorie der Hotels. Zudem sollten auch die Malaysier bezahlen.

Bei elf Millionen Hotelzimmern in Malaysia rechnet die malaysische Regierung, bei einer Auslastung von 60 Prozent, mit einem Einnahmepotenzial von rund 654,6 Millionen Ringgit (rund 147,3 Millionen Franken). Das Geld soll in die Weiterentwicklung der touristischen Infrastruktur fliessen sowie zum Schutz der Natur und Kultur verwendet werden. 

Allerdings gibt es in einzelnen Regionen Malaysias bereits Abgaben, was für Konfusion gesorgt hat. Weiter beklagten sich bisher auch Incoming-Agenturen darüber, dass die genauen Modalitäten der Umsetzung noch nicht ganz klar seien. Ob das neue Modell für sie einfacher zu handhaben sein wird, muss sich noch weisen. 

(JCR)