Destinationen

Im Amt des Lächelns (v.l.): Stefan Luginbühl (Marketing), Lara Eyer (Marketing) und Gere Gretz (Sales Representative) von Gretzcom in Bern, welche die Thailand Tourist Authority in der Schweiz vertreten. Bild: HO

«Das Interesse am 'unbekannten Thailand' hat massiv zugenommen»

Jean-Claude Raemy

SERIE NATIONAL TOURIST OFFICES (8/12): Thailand ist nach den USA die beliebteste Ferndestination der Schweizer - und der AUfwand bei der mit Info und Vermarktung beauftragten Agentur Gretzcom entsprechend gross.

Wie stark wurden Sie in den letzten Wochen vom Sommergeschäft beansprucht?

In den letzten Wochen liefen sehr viele unterschiedliche Aktivitäten. Im B2B-Bereich haben wir im Juni einen erfolgreichen MegaFam-Trip nach Bangkok mit rund 60 Teilnehmern von Asia365, Kuoni, FTI, Hotelplan/Travelhouse und Tourasia durchgeführt. Zur Zeit planen wir Thailand-Roadshows in der Westschweiz und im Tessin. Da wir mit Sitz in Bern für die ganze Schweiz zuständig sind, freut es uns sehr, auch Aktivitäten in der Französisch- und Italienischsprachigen Schweiz realisieren zu können. Im November steht zudem wieder der Asia Workshop in Zürich auf dem Programm, welcher eine der wichtigsten Plattformen für das Thailändische Fremdenverkehrsamt ist.

Im B2C-Bereich sind wir momentan mit der Verarbeitung der Online-Kampagne beschäftigt, welche wir in Zusammenarbeit mit einigen Reiseveranstaltern auf 20 Minuten durchgeführt haben. Die Anfrage von Einzelkunden nach Print-Informationen besteht nach wie vor, obwohl auch alle Informationsbroschüren über die Regionen Thailands auf unserer Webseite www.tourismthailand.ch  zum Download zur Verfügung stehen.

Jedes Jahr führen wir zudem verschiedene Medienreisen für Schweizer Medien durch. Diese Reisen, mit spezifischen Themen, führen in die unterschiedlichsten Regionen des Landes. Ebenfalls organisieren wir massgeschneiderte Individualreisen für Fachmedien, um diverse Special-Interest-Themen wie etwa Food-Tourismus, Architektur oder Thailand für Frauen bei der entsprechenden Zielgruppe verstärkt zu vermarkten.

Was stösst derzeit in Ihrem Land derzeit auf das grösste Interesse?

Da Thailand eine Ganzjahresdestination ist, bekommen wir natürlich während dem ganzen Jahr diverse Anfragen für unterschiedliche Bereiche. Wir haben jedoch festgestellt, dass  das Interesse am «unbekannten und unentdeckten Thailand» in der letzten Zeit massiv zugenommen hat. Die meisten Schweizer, welche nach Thailand reisen, kennen die bekannten Touristen-Hotspots bereits und sind nun auf der Suche nach neuen Regionen. Dadurch werden die sogenannten «Hidden Gems» interessanter. Die Provinzen Lampang, Nakhon Si Thammarat, Trat oder Ratchaburi zählen beispielsweise zu den unentdeckten Regionen Thailands.  

Auch die Nachfrage an nachhaltigen Reisen und «community based»-Tourismus steigen stetig an. Schweizer wollen mit der einheimischen Bevölkerung in Kontakt treten und diese unterstützen. Ganz im Zeichen des Jahres des nachhaltigen Tourismus haben die Schweizer das Bedürfnis, sanften Tourismus zu unterstützen und dadurch etwas Gutes zu tun.

Natürlich sind im europäischen Winter nach wie vor klassische Destinationen an der Andamanensee und das Chang-Archipel äusserst beliebt. Auch für die Hauptstadt Bangkok und den Norden besteht grosses Interesse.  

Welches ist das grosse Thema, das auf Sie zukommt in den nächsten Monaten?

In den kommenden Monaten beschäftigt uns besonders das Thema Food-Tourismus. Ende 2017 wird der erste Michelin-Guide für Bangkok erscheinen. Dieser wird die vielen exzellenten Sterne-Restaurants in der thailändischen Hauptstadt thematisieren.  Viele Reisende, die Thailand bereits kennen, entscheiden sich für Food-Touren, auf welchen die Highlights der thailändischen Küche degustiert oder die vielfältigen Strassenküchen entdeckt werden. Zur Zeit entwickelt sich die thailändische Küche in eine neue Richtung. Neue Trends und Fusionen zwischen unterschiedlichen Gerichten werden immer beliebter.

Zudem fokussiert Thailand stark auf den Flitterwochen-Tourismus. Deshalb ist es unser Ziel, Thailand auf dem Schweizer Markt noch stärker als Honeymoon-Destination zu vermarkten. Die Leserschaft des Schweizer Hochzeitsmagazins «Swiss Wedding» hat im Rahmen einer Umfrage erfahren, dass Thailand die Flitterwochen-Destination schlecht hin ist. Thailand stand auf der Liste der am meisten genannten Destinationen zuoberst.  Als äussert gut eingestuft wurden sowohl qualitative als auch emotionale Aspekte; beispielsweise Empfang und Gastfreundschaft, das Dienstleistungsangebot und der Austausch mit der äusserst freundlichen und  zuvorkommenden Bevölkerung. Mit dem breiten Angebot an äusserst komfortablen (Pool-) Villen, top-exklusiven Resorts und dem sensationellen Preis-Leistungsverhältnis in jeder Budgetkategorie punktet Thailand eindeutig bei Flitterwochen-Paare. Die gute Erreichbarkeit aus der Schweiz sowie die Tatsache, dass Thailand eine Ganzjahresdestination ist, sprechen ebenfalls für Thailand.

Welche Bedeutung misst Ihr Hauptsitz dem Schweizer Markt zu?

Pro Jahr verreisen 220'000 Schweizer in das Land des Lächelns. Dadurch ist Thailand, nach den USA, die zweit-beliebteste Langstreckendestination der Schweizer und bei weitem das beliebteste Ziel Asiens. Die Aufenthaltsdauer der Schweizer in Thailand beträgt im Durchschnitt 16 Tage. Zudem ist das Einkommen des typischen Thailand-Besuchers hoch. Dank den vielen Schweizer Luxusreisenden kann Thailand erhebliche Einnahmen generieren und daher geniesst die Schweizer Vertretung eine hohe Priorität. Zudem ist die Schweiz für viele Marketingkonzepte ein Testmarkt in Europa.    

Wie viele Leute arbeiten bei Ihnen?

In unserem Büro in Bern sind drei Mitarbeiter für das Thailandgeschäft verantwortlich.

Und wo verbringen die Mitarbeitenden der Thailand TOurism Authority in Bern ihre eigenen Sommerferien?

Gere verbringt seine Ferien auf Entdeckung der «Hidden Gems» im Norden Thailands. Bei Stefan steht das Entdecken des Koh-Chang-Archipels auf dem Programm. Und Lara reist nach Krabi, um den neusten Stand der Angebote zu prüfen. Wir sind dieses Jahr voll und ganz auf Thailand eingestellt!