Destinationen

Das Team von Österreich Werbung in Zürich, aufgenommen am Wolfgangsee im Salzkammergut im Juni 2017 (v.l.): Philipp Neumüller (Marketing), Eva Wallimann (B2B), Irina Valeskini (E-Marketing), Carmen Breuss (Leitung) und Daniel Predota (PR/Presse). Nicht auf dem Bild ist Christina Neumüller (Direct Marketing). Bild: HO

Ja freilich gehört Österreich zu den beliebtesten Destinationen der Schweizer

Jean-Claude Raemy

SERIE NATIONAL TOURIST OFFICES (2/12): Die Schweizer mögen ihr gastfreundliches Nachbarland, welches ihnen die «Österreich Werbung» in Zürich professionell näherbringt.

Wie stark wurden Sie in den letzten Wochen vom Sommergeschäft beansprucht?

Die Kernaufgabe der Österreich Werbung (ÖW) ist es, «für Österreich zu begeistern», zu inspirieren. Unser Team in Zürich beginnt daher mit der ersten Planung für die Sommerkampagnen jeweils im Frühling des Vorjahres. Von Januar bis Juni setzen wir dann den Grossteil der Marketingmassnahmen um. Wir orientieren uns bei der Konzeption an der «Customer Journey», um die Gäste im richtigen Moment über den geeigneten Kanal anzusprechen. Die Bewerbung der Sommersaison ist daher abgeschlossen, die Herbst- und Winteraktivitäten sind geplant. Beim Ferienservice in Wien oder via digitale Kanäle treffen selbstverständlich laufend konkrete Info-Anfragen ein, interessierte Gäste wenden sich in der Buchungsphase zudem auch direkt an die Tourismusregionen oder die Hotels.

Was stösst derzeit in Ihrem Land derzeit auf das grösste Interesse?

Laut unseren Gästebefragungen schätzen die Schweizer Österreich als sympathisches, gemütliches und gastfreundliches Nachbarland. Aktive Bewegung in der Natur ist ihnen wichtig, daher sind im Sommer Wander- und Erholungsferien besonders gefragt. Aufgrund der Lage und guten Erreichbarkeit (mit Auto und Bahn), fallen knapp drei Viertel aller Schweizer Nächtigungen auf die Bundesländer Tirol (55,5%) und Vorarlberg (20,7%). In diese Regionen zieht es zudem viele Familie, sie schätzen die kurzen Reisezeiten.

Zu unserer Freude gibt es immer mehr Schweizer Gäste, welche auf Rundreisen unbekanntere Regionen in unserem Land entdecken wollen. Da sind die östlichen Bundesländer wie die Steiermark oder das Burgenland attraktive Reisedestinationen. Sie punkten mit intakter (auch nicht-alpiner) Naturlandschaft, hochwertiger Hotellerie, regionaler Kulinarik, Wein auf hohem Niveau und gelebter Gastfreundschaft. Zu den Klassikern im Sommer zählen Events und Festspiele, aber auch Österreichs Städte.

Wien ist bei der Rangliste der Regionen mit den meisten Übernachtungen von Schweizern nur auf Rang 2 (im Sommer 2016 mit 238'757 Übernachtungen). Spitzenreiter ist Serfaus-Fiss-Ladis mit 318'014 Übernachtungen, hinter Wien folgen Seefeld (149'960), Bregenzerwald (133'842) und Montafon (115'986) auf den vorderen Plätzen.

Welches ist das grosse Thema, das auf Sie zukommt in den nächsten Monaten?

Die Zukunft der Digitalisierung beschäftigt uns sehr. Österreich ist ein traditionelles Tourismusland, mit vielen Beschäftigten in diesem Bereich. Neben wichtigen Faktoren wie Landschaft, Kultur und Natur sind es auch immer die Gastgeberqualitäten, für die Österreich steht. Wir stellen uns die Frage, welche Auswirkungen die Digitalisierung auf uns im Tourismus hat, auf die Gäste, die Gastgeber, unsere Arbeit, unser Marketing, unsere Kommunikation.

Generell ist der österreichische Tourismus im europäischen Vergleich gut aufgestellt. Dennoch gibt es einiges zu tun. So stehen die «Österreichischen Tourismustage» im September 2017 ganz im Zeichen der Herausforderungen der Digitalisierung für Gesellschaft und Tourismus. Ein Beispiel: Im operativen Marketing versuchen wir einen Schwerpunkt auf Bewegtbild, unter anderem mit interaktiven 360-Grad-Videos, zu setzen. So kann man einen virtuellen Spaziergang durch das Kunsthistorische Museum in Wien unternehmen, unterschiedlichen Handlungen folgen oder zusätzliche Informationen direkt im Film erhalten. Die Videos sind auf Facebook, YouTube und austria.info sowie auch via App Austria 360° (Oculus App-Store für Samsung Gear VR) verfügbar.

Welche Bedeutung misst Ihr Hauptsitz dem Schweizer Markt zu?

Das Büro in Zürich kann auf eine 70-jährige Tradition zurückblicken, es wurde 1947 als eine der ersten Auslandsvertretungen gegründet. Die Schweiz belegt sowohl bei den Ankünften (Anteil von 5,1%) als auch bei den Nächtigungen (Anteil von 4,9%) Rang drei unter den ausländischen Herkunftsmärkten, nach Deutschland und den Niederlanden. Die geographische Nähe unterstützt die Bedeutung, Österreich ist leicht erreichbar und eignet sich bestens als Kurzreisedestination. In einer Zeit der kürzeren, aber häufigeren Reisen wirkt sich dies positiv aus.

2016 wurden aus der Schweiz 1'446'447 Ankünfte registriert, was 3,3 Prozent mehr als im Vorjahr sind. Die Übernachtungen stiegen gar um 3,4 Prozent auf 5'079'796. Gut 95% der Österreich-Gäste stammen aus der Deutschschweiz, wobei die stärksten Kantone Zürich, Bern und St. Gallen sind. Der Grossteil der Schweizer reist mit dem Auto, gefolgt von Flugzeug, Bahn und Bus. Die Saisonverteilung ist ziemlich ausgeglichen, mit 46,1% Winter und 53,9% Sommer.

Wie viele Leute arbeiten bei Ihnen?

Im Schweizer Market Office arbeiten sechs Personen in den Bereichen Marketing, Online, B2B und Presse. Carmen Breuss verantwortet als Regions-Managerin neben der Schweiz auch die Herkunftsmärkte Deutschland und Österreich.

Weltweit sind derzeit rund 200 Mitarbeiter/-innen am Hauptsitz in Wien und in 20 Auslandsbüros für die Österreich Werbung im Einsatz.

Und wo verbringen die Mitarbeitenden der Österreich Werbung Zürich ihre eigenen Sommerferien?

Das gesamte Team wohnt seit Jahren in der Schweiz und liebt es daher, immer neue Regionen des Gastlandes zu entdecken. Die letzten (Kurz-)Reiseziele waren Lavaux, Lac du Joux, Bernina Express, Drei-Seen-Land und viele Wandergebiete. Dazwischen geht es auch einmal nach Österreich. Im Sommer steht mit ausländischen Reisezielen die Horizonterweiterung im Fokus: Sardinien, Bretagne, Südschweden…

(Weitere, vielseitige Informationen zum Reiseland Österreich gibt es unter www.austria.info.)