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Die Schweizer Delegation traf an der Expo 2017 in Astana auf viele kasachische Tourismusprofis. Bilder: Daniel Tschudy

Bald kommen auch Kasachen in die Schweiz

Daniel Tschudy

An der Expo 2017 in Astana kam es zu einem kasachisch-schweizerischen Tourismustreffen. Die Schweizer Delegation konnte punkten.

Seit Jahren ist Federico Sommaruga (Bild) bei Schweiz Tourismus der Mann für die neuen und unbekannten Märkte; ein Touristiker der alten Schule, der zuerst Kontakte knüpft und Freundschaften aufbaut und dann erst ans Verkaufen geht. Dazu sind ihm keine Weg zu lang, auch nicht nach Zentralasien. Kasachstan besuchte er erstmals 2010 und betreut diesen Drittmarkt, wenn man es so formulieren darf, mit einem fast jährlichen Besuch.

Nicht dass die rund 14‘000 Übernachtungen, welcher dieser Markt jährlich in die Schweiz liefert, das ganz grosse Geschäft wären. Aber unterschätzen darf man es trotzdem nicht. Auch weil die kasachischen Besuchern in unserem Land durchaus hochwertig nächtigen und gutes Geld ausgeben. Also Qualitätskunden, die aus einem Markt stammen, der zwar nicht stetig wachsen wird, und trotzdem wertvolle Stammkunden produziert.

Die grossen Tour Operators sind meistens in der ehemaligen Hauptstadt Almaty angesiedelt und die Schweizer Promotionsanstrengungen sind daher eher auf Almaty fokussiert. Unter anderem findet jedes Jahr im April auch der Deluxe Travel Markt statt – mit jeweils einigen Schweizer Anbietern. Aus Anlass der Expo 2017 und der Verfügbarkeit von Tagungsräumen innerhalb des Schweizer Pavillons hat sich Federico Sommaruga entschieden, die wichtigsten Veranstalter nun nach Astana einzuladen. Rund 150 Reisebüroleute wurden angeschrieben und 46 folgten der Einladung; mit Flug und Übernachtung. Ausganglage also für einen grossen Schweizer Tourismustag, der den kasachischen Gästen zudem die Möglichkeit bot, ihre eigene Weltausstellung zu besuchen.

Geballte Ladung Schweizer Touristiker

In enger Zusammenarbeit mit der Schweizer Botschaft in Astana sowie Präsenz Schweiz trafen sich letztlich über 70 Personen im Schweizer Stand; alle mit dem grossen Thema, ein positives Interesse auszulösen und Besucher in die Schweiz zu lotsen. Unter den Schweizer Delegierten befanden sich neben Schweiz Tourismus auch das Switzerland Travel Centre (STC) mit seinem Incoming-Angebot. Dann waren weitere Anbieter anwesend, wie Verkehrsbüros (Genf), Uhren- (Kirchhofer und Les Ambassadeur) oder Gesundheitsanbieter (Swiss Health in Zürich und Aesthetics Clinic im Hotel Ultima Gstaad). Auch das World Tourism Forum Luzern (WTFL) war mit seinem Management-Team, angeführt von CEO Martin Barth, da; sie eruieren die Möglichkeit, ob Kasachstan 2019 allenfalls Gastland des WTFL Luzern wird. Zu ihrer Präsentation kamen auch mehrere Vertreter aus Politik und dem Bildungssektor.

Eine geballte Ladung Schweizer Touristiker also war in Astana anzutreffen, die im 17,7-Milliionen-Markt ziemlich heftig für die Schweiz weibelten. Und mitten drin, unterstützt vom Schweizer Botschafter Urs Schmid und dessen Astana-Team, der umtriebige Federico Sommaruga.