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Die Touristenorte Floridas - im Bild Daytona Beach - können das Jahr 2018 nun in Ruhe planen. Bild: Pixabay

Visit Florida erhält nun doch Marketing-Geld

Es wird lediglich genauer kontrolliert, wofür das Geld ausgegeben wird. Das stimmt zuversichtlich, dass auch Brand USA überleben wird.

Es ist wie so oft in den USA: Es wird mit Säbeln gerasselt, am Ende kommt es doch anders raus als befürchtet – denn Amerikaner sind Pragmatiker. Jüngstes Beispiel: Visit Florida. Seit Februar gab es die Befürchtung, dass die gesamten Gelder für die staatliche Tourismusvermarktungsagentur eingefroren werden könnten. Das hätte für Visit Florida selbst, aber auch für viele Partner unangenehme Folgen gehabt.

Doch die Vernunft hat gesiegt. Zu wichtig ist der Tourismus für Florida. Sprich: Da das eingereichte Budget massive Kürzungen der Gelder für Visit Florida vorsah, wurde dieses kurzerhand von Gouverneur Rick Scott mit einem Veto belegt. Lediglich eine bessere Kontrolle hinsichtlich der Verwendung der Gelder wurde vom Parlament durchgebracht. Dass weiterhin die volle Marketingsumme zur Verfügung steht, nannte Scott in einem Statement einen «Sieg für Familien in Florida» und er freue sich bereits, weitere Besucherrekorde zu brechen.

Noch im Februar wollte das Parlament Floridas die Gelder komplett streichen. Im Budgetvorschlag sollte das Geld dann auf 25 Millionen Dollar gedrittelt werden. Nun erhält Florida doch über 70 Millionen Dollar und kann 2018 in Ruhe planen.

Top-Zahlen sind kein Zufall

Natürlich hatte auch der umtriebige Präsident und CEO der US Travel Association, Roger Dow, ein paar Worte zu dieser jüngsten Entwicklung übrig – schliesslich hatte sich der in oberte Tourismus-Lobbyist in Washington, welcher ein Haus in St. Petersburg an Floridas Westküste besitzt, in den letzten Wochen vehement für Visit Florida eingesetzt. Dow dankte Gouverneur Scott, erinnerte daran, dass Hunderttausende Personen in Florida direkt vom Tourismus abhängig sind, und fügte an: «Wer glaubt, dass die robuste Tourismus-Wirtschaft Florida sein Zufall oder ein Geschenk des Himmels ist, ignoriert absichtlich eine Unmenge an Daten, welche belegen, dass Einschnitte in die Geldmittel der Tourismuspromotionsagenturen praktisch immer mit Einbussen bei den Besucherzahlen verbunden sind.»

Dieser «Teilsieg» stimmt zuversichtlich, dass gewisse weitere geplante Angriffe auf den US-Tourismus, etwa die Schliessung von Brand USA im Rahmen des neuen Budgetvorschlags der Trump-Administration, ebenfalls nicht umgesetzt werden.

(JCR)