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Die Residenz und das Aufnahmestudio von Prince, Paisley Park, soll zur Gedenk- und Besuchsstätte nach dem Vorbild von Elvis Presleys Graceland werden. Bild: Explore Minnesota

Paisley Park macht einen auf Graceland

In Minneapolis wird Kapital aus dem wohl berühmtesten Sohn der Stadt – dem Künstler Prince – geschlagen. Und das ist ganz so, wie es sich dieser gewünscht hat.

Der Bundesstaat Minnesota ist zwar wunderschön und setzte touristisch bislang auf seinen Reichtum an Seen, auf das grösste Einkaufszentrum Amerikas (Mall of America) sowie auf seine Lage als Knotenpunkt für den amerikanischen Mittleren Westen. Es gibt aber auch einen weltberühmten Künstler, der in Minneapolis geboren wurde und sein ganzes Leben, also auch nach Erlangen von Star-Status, in Minnesota gelebt hat: Prince Rogers Nelson, besser bekannt unter dem Kürzel Prince.

Prince starb am 21. April 2016 überraschend, im Alter von nur 57 Jahren, in seinem Anwesen Paisley Park in Chanhassen, einem Vorort von Minneapolis. Paisley Park war nicht nur sein Wohnort, es war auch ein Aufnahme- und Produktionsstudio.

Ein Jahr später nun gibt es bereits «Music Icon Tours» in Minneapolis, wo zahlreiche Orte besucht werden können, welche unter anderem eng mit Leben und Werk von Prince verbunden sind, darunter auch Paisley Park. Der zweite berühmte Künstler aus Minnesota ist übrigens Bob Dylan, dieser ist allerdings noch lebendig und, obwohl in Duluth geboren, seit langem in Malibu (Kalifornien) wohnhaft. Folgende Locations sind jedenfalls für Prince-Fans von Interesse:

  • Paisley Park: Das Haus und Studio von Prince bietet bereits seit Oktober 2016 für eine limitierte Anzahl Besuchender geführte Touren an. Verfügbare Daten und Preise findet man auf auf der Webseite des Anwesens.
  • First Avenue: Der Club an der 701 First Avenue North hat Konzerte von über 500 Künstlern aus aller Welt beherbergt und gehörte zu den Lieblingsorten von Prince. Der Club, dessen Seitenfassaden mit Sternen besetzt sind, in welchen die Namen der dort aufgetretenen Künstler zu lesen sind, hatte auch im berühmten Musikfilm «Purple Rain» von und mit Prince einen grossen Auftritt.
  • Electric Fetus: Ein altehrwürdiger Musikladen in Minneapolis, wo sich Prince des Öfteren mit CDs und Platten anderer Künstler versorgte, welcher aber oft auch Musik von Prince mehrere Wochen vor den grossen Musikketten für den Vertrieb erhielt.
  • Dakota Jazz Club & Restaurant: Ein weiterer Club, wo Prince regelmässig verkehrte, unweit des First Avenue. Prince lauschte oft den Konzerten von Nachwuchsmusikern, griff aber auch manchmal selber zu Gitarre oder Piano – legendär ist ein Konzert von 2013, welches spontan angekündigt und bereits nach 30 Minuten komplett ausverkauft war.

Prince wollte es so

Wichtig zu erwähnen: Die Stadt Minneapolis und der Bundesstaat Minnesota nutzen hier nicht kaltschnäuzig das Renommee eines berühmten Künstlers für sich aus. Prince hatte vor seinem Ableben bereits den Wunsch geäussert, dass aus Paisley Park dereinst eine Art Kultstätte werden sollte, wie es Graceland für Fans von Elvis Presley ist. Und tatsächlich ist es nun die Firma Graceland Holdings, welche die Touren von Paisley Park veranstaltet. Was das Ganze noch besser macht: Prince verstarb zuhause, also im Paisley Park, und seine Asche wird in einer Urne in Paisley Park präsentiert.

(JCR)