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Fast perfekter Sonnenaufgang (es hat ein paar Wolken!) über der Altstadt von Krakau. Bilder: Fotolia

Krakau ist das fast perfekte Städtereiseziel

Die zweitgrösste polnische Stadt ist leicht zu erreichen, spannend und vielseitig.

Krakau gehört zu den aufstrebenden Zielen in Osteuropa. Leider gibt es immer noch Schweizer, welche dem früheren «Ostblock» misstrauisch begegnen. Sie gehen davon aus, dass die Infrastrukturen alt sind, dass es bestimmt zu Verständigungsschwierigkeiten mit den Einheimischen kommt, dass es oft kalt und grau ist. Gibt es im Osten auch gutes Essen? Oje, ist dort nicht auch das KZ Auschwitz in der Nähe?

Philippe Matter, Product Manager Osteuropa bei Hotelplan-Tochter Falcontravel, beschwichtigt: «Krakau ist eine moderne, freundliche Stadt mit reicher Geschichte und Kultur. Das Wetter ist ähnlich wie bei uns. Und essen kann man hier ganz hervorragend.»

48 Stunden in Krakau

Die zweitgrösste Stadt Polens ist ein ideales Städtereisenziel. Theoretisch liesse sich problemlos eine Woche vor Ort verbringen. Doch was kann man innert 48 Stunden unternehmen?

Matter empfiehlt, nebst der berühmten Altstadt mit dem Königsschloss und der Wawel-Kathedrale unbedingt auch das jüdische Viertel Kazimierz zu besuchen: «Die Restaurants sind günstiger, die Bars trendiger und die Atmosphäre entspannter.» Matters besonderer Tipp: Das Hotel ohne Frühstück buchen und in einem der hippen Restaurants in Kazimierz genüsslich und preiswert brunchen. Besonders das urgemütliche, gute und preiswerte «Kolanko No. 6» hat es ihm dort angetan.

Krakau sei ausserdem eine Stadt, in welcher sich die Miete eines Velos lohnt. Am Ufer der Weichsel gibt es schöne Flanier- und Velowege. «Lohnenswert ist ein kurzer, aber gegen Ende stark bergauf führender Fahrradausflug zum imposanten Kościuszko-Hügel», empfiehlt Matter.

Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, statt neben der Weichsel zu radeln auf der Weichsel zu fahren. «Vom Wasser aus ergeben sich ganz neue Blicke auf die Stadt», weiss Matter. In der Regel dauern solche Fahrten rund eine Stunde und gehen am Wawel-Hügel los. Von dieser Seite der Wawel-Anlage sieht man den feuerspuckenden Drachen, die Türme der Kathedrale und die mittelalterlichen Wehranlagen des Schlosses erst so richtig gut.

Wer gleich ganz ins Wasser möchte, kann dies auch: Krakau verfügt über den grössten künstlichen Stadtstrand Europas, mitsamt eigener Marina, Pool, Restaurant und Club. In den warmen polnischen Sommern treffen sich hier, an der Plaza Krakow, alle coolen Krakauer und hippen Touristen.

Schindler muss auf Ihrer Liste sein

Zu jedem Besuch der Stadt Krakau gehört natürlich auch ein Besuch der Schindler-Fabrik (Bild unten). Das ist die frühere Deutsche Emailwarenfabrik, in welcher Oskar Schindler von 1939 bis zum Ende des Weltkrieges rund 1200 jüdische Arbeiter anstellte und vor der Deportation in Nazi-Vernichtungslager bewahrte. Diese Vorgänge wurden von Steven Spielberg 1993 im Erfolgsfilm «Schindlers Liste» verewigt, welche sieben Oscars einheimste. In der Fabrik befindet sich heute eine spannende, interaktive Ausstellung zum Thema «Zweiter Weltkrieg», die laut Matter «auch für Museumsmuffel geeignet» ist.

Salzminen, Märkte und feine Cocktails

Es lohnt sich auch, die Umgebung Krakaus zu besuchen. Gewiss, zahlreiche Touristen besuchen das nahe gelegene Auschwitz, eine wichtige Gedenkstätte. Es gibt aber auch weniger Deprimierendes. So kann man zum Beispiel die Salzmine in Wielicza ganz einfach mit dem öffentlichen Bus ab dem Stadtzentrum Krakau erreichen. Es gibt die Möglichkeit einer klassischen Besichtigung, aber auch einer abenteuerlichen Bergmannsroute, wo man die Salzmine dann ausgerüstet mit Latzhosen, Helm und Stirnlampe besucht.

Nach all dem Salz empfiehlt es sich, wieder gute Düfte zu geniessen, laut Matter am besten auf dem Früchte- und Gemüsemarkt Stary Kleparz, unweit der Altstadt. Hat man sich dort mit feinen Lebensmitteln eingedeckt, ist es von dort aus dann nicht nicht weit – nur ein kurzer, malerischer Spaziergang durch die Altstadt zum Weichsel-Ufer, wo man in einem der vielen Parks ein Picknick geniessen kann. Zum abrunden des Aufenthalts dann noch der ultimative Tipp: «Leckere Cocktails in schöner Atmosphäre im Mercy Brown geniessen. Die etwas schwierig zu findende Bar verströmt die Aura eines illegalen Speakeasy, hat einzigartige Cocktails und Jazz- oder Burlesque-Abende, welche inzwischen weit über die Grenzen Polens hinaus bekannt sind.

(Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Hotelplan)

(JCR)