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Die Hotels in Locarno waren ausgebucht. Bild: M. Schori.

Ostern im Tessin: Rekordzahlen, Rekordstau und Waldbrände

Im Tessin war über die Feiertage besonders viel los: Auto-Reisende brauchten vor dem Gotthard viel Geduld, die Hoteliers freuten sich über ausgebuchte Häuser und ein Super-Puma musste zur Bekämpfung der Waldbrände ausrücken.

Dieses Jahr schlugen die Tessinreisenden alle Rekorde – so viele wie nie zuvor hat es über Ostern in Richtung Süden gezogen. Autoreisende mussten besonders viel Geduld mitbringen: Vor dem Gotthard wurden am Karfreitag wie auch am Ostermontag Rekordstaus verzeichnet. Am Hinreisetag stauten sich die Autos bereits morgens um 6.30 Uhr bis zu 14 Kilometer vor dem Tunnel, am wenigstens lang anstehen musste man um halb vier Uhr morgens: Da betrug der Stau nur vier Kilometer, was eine Wartezeit von rund 45 Minuten bedeutete.

Bei der Rückreise mussten sich die Autofahrer erneut in Geduld üben: Am Ostermontag staute sich die Blechlawine während rund 15 Kilometer vor dem Nordportal. Viele Reisende umgingen die Staus indem sie auf den ÖV auswichen: Die SBB verzeichnete viele ausgebuchte Züge und setzte 25 Extrazüge ein, damit konnten insgesamt 46‘000 zusätzliche Plätze zur Verfügung gestellt werden.

Super-Puma im Einsatz

Dementsprechend gut sah die Situation in den Hotels aus: Die Hoteliers in den touristischen Hotspots konnten ausgebuchte Häuser vermelden. Von den tausenden Tessin-Reisenden waren gut 70 Prozent Schweizer. Als Grund für den Rekordandrang wird nicht nur die schlechten Wetterprognosen für die restliche Schweiz genannt, sondern auch das Gotthard-Basistunnel, das seit der Eröffnung im letzten Jahr die Reisedauer per Zug in den Süden deutlich verkürzt.

Während die Touristen die warmen Temperaturen genossen, kämpften die Einsatzkräfte gegen die über Ostern an verschiedenen Stellen in Italien und im Tessin ausgebrochenen Waldbrände an. Neben drei zivilen Helikoptern war auch ein Super-Puma im Einsatz. Auf der italienischen Seite brannte es am Monte Pag, auf Schweizer Seite loderten die Flammen in Gambarogno. Das Feuer ist mittlerweile unter Kontrolle.

(TN)