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Sehnsuchtsort Route 66: Immer neue Initiativen versuchen, den historischen Charakter des berühmten Highways zu erhalten. Bild: NMT

In New Mexico entsteht eine freundliche Mauer

Es geht nicht um die von Donald Trump angekündigte Mauer an der Grenze zu Mexiko, sondern um ein Gedenkpanel an der berühmten Route 66.

Die Route 66 gibt es als solche eigentlich seit 1985 gar nicht mehr. Die fast 4000 Kilometer lange Fahrstrecke von Chicago nach Los Angeles kann aber immer noch auf langen Abschnitten der früheren Route 66 absolviert werden; ein «National Scenic Byway» mit dem schönen Namen «Historic Route 66» führt durch Illinois, Missouri, New Mexico und Arizona.. «The Main Street of America» wird immer noch von einem speziellen Nimbus umgeben, der alten Sehnsucht der offenen Landschaften, der Strassen in die Freiheit des Westens, der Cowboy-Romantik – unterstützt durch diverse bekannte Lieder wie «Get your kicks on Route 66».

In den USA versuchen Gruppen wie «Retro 66: Re-Live the Route» die historische Strasse am Leben zu erhalten. Mit speziellen Initiativen soll die Strasse wieder ein einzigartiges Erlebnis sein. So wurde in Zusammenarbeit mit «National Geographic» bereits ein musikalischer Strassenabschnitt bei Tijeras, nahe Albuquerque (New Mexico) eröffnet: Wen nein Auto durchfährt, ertönt das Lied «America the Beautiful». Das hat schon für einige Besucher gesorgt.

Mit einer weiteren Idee sollen noch mehr Besucher in den Bundesstaat kommen, welcher bisher touristisch eher wenig erschlossen ist und der vor allem in der Route 66 touristisches Potenzial hat, welches noch nicht fertig ausgeschöpft ist. Die Idee: Eine Mauer. Das klingt in Zeiten von Donald Trump eher negativ, ist es aber nicht, denn es geht um eine Mauer aus alten, gelben (teilweise türkisen) Nummernschildern von New Mexico. Die «Mauer» wird rund 1000 Nummernschilder enthalten und wird bei einer historischen Tankstelle in Sedillo, ebenfalls nahe von Albuquerque, aufgestellt. Es war die Tankstelle von Bob Audette, dem «Guardian of the Route», einem kauzigen alten Mann, dem New Mexico offenbar den Vermerk der Route 66 auf den Nummernschildern verdankt und welcher 2012 verstarb. So gesehen ist die Mauer also sowohl ein Hingucker als auch eine Gedenkstätte an eine der guten Seelen, welche die Strasse in den Boomjahren der 40er und 50er Jahre prägte.

Künftig soll die Tankstelle mit einem Drive-In-Kino versehen werden, dazu sollen historische Tankzapfen wieder installiert werden, so dass hier ein kleines Freiluftmuseum für Route 66-Nostalgiker entsteht.

(JCR)