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Eigentlich ein Ort für alle: Der Strand von Ipanema (Bild: Wimimedia/Mario Roberto Duran Ortiz)

Kampfhubschrauber über der Copacabana

Der Bürgermeister von Rio de Janeiro lässt Spezialeinheiten an den bekannten Stränden patrouillieren. Sie haben es vor allem auf arme Jugendliche abgesehen.

Die Copacabana und der Strand von Ipanema gelten in Rio de Janeiro eigentlich als sozialer Mikrokosmos, wo sich Reich und Arm begegnen. Wie ein spannender Beitrag der Süddeutschen Zeitung zeigt, werden aber immer mehr Favela-Bewohner von den Stränden ferngehalten.

Mit der „Operation Sommer“ wollen die Behörden die bekannten Strände von Rio de Janeiro wieder sicherer machen. Zuletzt wurden dort immer wieder Badegäste von kriminellen Jugendbanden ausgeraubt. Ein Jahr vor Beginn der Olympischen Sommerspiele lässt der Bürgermeister nun aber durchgreifen.

In den letzten Wochen sind des Öfteren Spezialeinheiten der Polizei und sogar Kampfhubschrauber vor Ort gesichtet worden. Die Polizei errichtet Strassensperren, um verdächtige Passagiere aus dem Verkehr zu ziehen, bevor sie überhaupt in Strandnähe kommen.

Während Menschenrechtler mit Demonstrationen und Konzerten die Ausgrenzung der Armen kritisieren und sich für freien Strandzugang für alle einsetzen, gehen einige Anwohner offenbar noch einen Schritt weiter als die Polizei. Kampfsportler aus der weissen Mittel- und Oberschicht jagten neulich dunkelhäutige Kinder vom Strand weg. Einem jungen Taschendieb soll sogar ein Ohr abgeschnitten worden sein.

(TN)