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Auf Nosy Ankao entsteht ein neues Luxusresort. Bild: Time+Tide

Zieht Madagaskar bald Millionäre an?

Auf Nosy Ankao entsteht ein Luxusresort mit Übernachtungspreisen ab 2500 Dollar. Das soll allgemein Schwung in den Tourismus bringen.

Die viertgrösste Insel der Welt, östlich von Afrika im Indischen Ozean gelegen, fristet touristisch bislang eher ein unbeachtetes Dasein und wird vor allem von Abenteuerlustigen besucht. Wer keine Massen anziehen kann, setzt deshalb die Anziehungskraft von Superreichen. Dieser Überlegung folgend hat das Fremdenverkehrsamt von Madagaskar nun die Eröffnung eines Top-Resort bekannt gemacht.

Auf der Privatinsel Nosy Ankao, im Nordwesten Madagaskars, entsteht derzeit eine Eco-Lodge namens Miavana mit insgesamt 14 Villen, welche im April 2017 eröffnen soll. Hinter dem Projekt steht die Gesellschaft Time+Tide, welche unter anderem auch die Luxusinsel North Island auf den Seychellen zu einem internationalen Erfolg gemacht hat (George Clooney und Amal Alamuddin verbrachten z.B. dort ihren Honeymoon).

Nosy Ankao, derzeit noch unberührt, wird den Gästen nebst ultimativem Luxus auch Ausflugsmöglichkeiten in unberührten Regenwald mitsamt Lemuren sowie zahlreiche Wassersportaktivitäten bieten. Auf die Insel gelant man nur per Helikopter und für eine Übernachtung muss mindestens 2500 Dollar bezahlt werden. Abgeschiedenheit und Diskretion – beliebte Ferienselektionskriterien von gutbetuchten Touristen – sind somit garantiert. Für etwas PR haben bereits Medien wie Jetsetter, Bloomberg oder Financial Times gesorgt, welche Madagaskar als eine der Trenddestinationen für 2017 portiert haben.

Wer profitiert?

Ob damit Madagaskar wirklich weitere Touristen anziehen kann, bleibt dennoch fraglich. Bereits auf Nosy Be oder Ile Sainte-Marie gibt es Luxusresorts, welche von Stars wie Avicii oder Irina Shayk besucht wurden.

Solange allerdings auch für eine Mittelschicht vernünftige Tourismusinfrastrukturen bestehen, wird Madagaskar weiterhin wenige Superreiche und viele Backpacker anziehen, aber kaum viele Mittelstands-Familien und -Paare. Und inwiefern die verarmte Bevölkerung von solchen Privatinitiativen profitieren kann, ist ebenfalls fraglich.

(JCR)