Destinationen

Erdbeben in El Salvador – Otto erreicht die Küste von Costa Rica

Mittelamerika hat derzeit gleich mit zwei Naturkatastrophen zu kämpfen.

Gemäss des Hurrikan-Zentrums in Miami könnte Hurrikan «Otto», der in diesen Stunden auf die nördliche Karibikküste Costa Ricas trifft, Springfluten von bis zu zwei Metern Höhe auslösen. Nicaragua und das benachbarte Costa Rica erwarten weiterhin starken Regen und Erdrutsche. 

Am Donnerstag erschütterte zudem ein Erdbeben der Stärke 7,0  die Pazifikküsten von El Salvador und Nicaragua – das Zentrum lag 150 Kilometer südwestlich der salvadorianischen Ortschaft Puerto El Triunfo in zehn Kilometer Tiefe im Meer. Vor allem in den Regionen Usulutan und San Miguel spürten die Bewohner das Beben.

Auch in Nicaraguas Hauptstadt Managua sowie im Nachbarland Costa Rica waren Erschütterungen spürbar.In der Hauptstadt San Salvador evakuierte man vorsorglich zahlreiche Gebäude. Bislang wurden sieben Nachbeben registriert – die nach dem ersten Beben ausgesprochene Tsunamiwarnung wurde aber mittlerweile wieder zurückgezogen. Der salvadorianische Zivilschutz wies die Küstenbewohner vorsorglich dazu an, sich mindestens einen Kilometer ins Landesinnere hinein zu begeben. Auch in Nicaragua mussten die Küstenbewohner höheres Gebiet aufsuchen.

Otto dürfte der letzte Hurrikan in dieser Saison sein

Währenddessen hatte sich Otto vorübergehend abgeschwächt, danach aber nochmals an Kraft gewonnen und wurde dann von der Kategorie eins in die Kategorie zwei hochgestuft. Otto dürfte der letzte Hurrikan in dieser Saison sein – er entstand kurz vor dem Ende der Hurrikansaison im Atlantik, wo solche Stürme im Herbst eher selten sind, da sich das Wasser in der Karibik dann wieder abkühlt. Ausserdem ist er der erste, der seit 1859 direkt auf Costa Rica trifft.

Deshalb wurden dort vorsorglich 4000 Menschen in Sicherheit gebracht – bereits am Mittwoch beschädigten die starken Regenfälle und Erdrutsche gemäss lokalen Medien 1200 Häuser, 32 Landstrassen, eine Brücke, zwei Dämme und fünf Wasserleitungen. 46 Ortschaften sollen von der Umwelt abgeschnitten sein. Alle Arbeiter im öffentlichen Dienst haben von der Regierung für gestern und heute frei bekommen – die Regierung gab den privaten Firmen die Empfehlung, es ihnen gleich zu tun.

Mehrere Flüge am Flughafen der Hauptstadt wurden storniert. Während der Sturm im benachbarten Panama drei Menschen das Leben gekostet hatte, rüstet sich auch Nicaragua: Die Rettungskräfte sind in erhöhter Alarmbereitschaft, rund 10‘000 Menschen halten sich in gefährdeten Gebieten auf und könnten in Sicherheit gebracht werden müssen.

(TN)