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Australien war bisher das favorisierte Reiseziel von Rucksacktouristen, die das Reisen mit arbeiten verbinden wollten. Bild: Nomadsworld.com

Backpacker-Steuer vertreibt Traveller nach Neuseeland

Ungemach für Rucksack-Reisende, die während ihrem Trip arbeiten möchten: Australien will Anfang 2017 eine 32,5 Prozent hohe Steuer auf den Löhnen von Hilfspflückern einführen.

Australien will Geld von arbeitenden Backpackern: Zuerst war sie auf Mitte 2016 geplant, nach heftigen Protesten dann auf Eis gelegt, nun soll die umstrittene neue Steuer in Australien Anfang 2017 doch in Kraft treten. Die Regierung will die arbeitenden Langzeittouristen vom ersten Dollar an besteuern. Bisher galt eine Freigrenze von 18'200 australischen Dollar.

Diverse Organisationen warnen immer noch vor den Folgen für die Landwirtschaft und den Tourismus. Laut Voice of Horticulture, die die Gartenbauerzeuger und -unternehmen in Australien repräsentiert, tragen Backpacker jedes Jahr mehr als 3,5 Milliarden Dollar zu der Wirtschaft bei und rund 40'000 finden Beschäftigung auf australischen Farmen. Sie pflücken Äpfel, Kirschen, Bananen oder Erdbeeren, sortieren Mangos, Kürbisse und Ananas oder helfen bei der Weinlese. Im Schnitt bekommen sie dafür umgerechnet zwischen 12 und 14 Franken pro Stunde.

„Ohne die Backpacker würde es nicht genug Arbeiter für die Ernte australischer Früchte geben und die Obsterzeuger könnten ihr Geschäft verlieren“, warnt John Dollisson, Geschäftsführer von Apple and Pear Australia Ltd. (APAL). Eine Umfrage bei 335 internationalen “Hilfsarbeitern” zeigt: fast zwei Drittel würden mit der neuen Steuer in Neuseeland, statt Australien ihre Kombination von Ferien und Arbeiten verbringen.

(SW)