Destinationen

Der Marktplatz in Goslar, ein beliebter Treffpunkt von Einheimischen und Touristen. Bild: Stefan Schiefer

Neun Städte – neun Geheimtipps

Niedersachsen ist von der Schweiz aus schnell zu erreichen und bietet charmante Alternativen zu den bekannteren deutschen Weihnachtsmärkten.

Nur eine Stunde und 15 Minuten dauert der Swiss-Flug von Zürich nach Hannover. Die Niedersächsische Landeshauptstadt ist Teil einer Marketingkooperation mit Braunschweig, Celle, Göttingen, Goslar, Hameln, Hildesheim, Lüneburg und Wolfenbüttel sowie der Autostadt Wolfsburg. «Die 9+1 Städte in Niedersachsen» werben mit historischen Wurzeln, moderner Urbanität und Naturerlebnissen. Im Sommer bieten sie barocke Gärten, Touren und Freiluftveranstaltungen, in der Adventszeit pittoreske, bei Schweizer Touristen noch wenig bekannte Weihnachtsmärkte.

Hannover

Ein mittelalterliches und ein finnisches Weihnachtsdorf sind Teil des Weihnachtsmarktes in der Altstadt von Hannover. Das Adventsprogramm ist bunt, zu den grössten Highlights zählen das Winter-Varieté und der Winter-Zoo. Die lebendige City Hannovers lädt mit ihrer grossen Fussgängerzone, der Ernst-August-Galerie und edlen Einkaufspassagen zum Weihnachts-Shopping ein. In der Altstadt spaziert man durch mittelalterliche Gassen, flaniert am Leineufer entlang oder entspannt in einem der vielen Cafés. Theater, Konzerte sowie zahlreiche Museen und Galerien faszinieren Kulturliebhaber aus der ganzen Welt. Und ein Must in Hannover: der Besuch der Herrenhäuser Gärten, sie zählen zu den bedeutendsten Barockgärten in Europa.

Braunschweig

Die grösste Stadt zwischen Hannover und Berlin vereint Tradition und Moderne. Der Weihnachtsmarkt befindet vor der Kulisse der Burg Dankwarderode, deren beleuchteter Burggraben ein beliebter Treffpunkt ist. Rund 150 Kunsthandwerker und Marktkaufleute bieten ihre Waren feil. Braunschweig war im Mittelalter Residenz des Welfenherzogs Heinrichs des Löwen und später Kaiserstadt unter Otto IV. Der Geist der Welfen ist noch heute in der Löwenstadt spürbar.

Celle

Europas grösstes zusammenhängendes Fachwerkensemble umrahmt den Weihnachtsmarkt von Celle und widerspiegelt auf seinen Fassaden den Lichterglanz der Adventsbeleuchtung. Die denkmalgeschützte Architektur der Stadt hat die Jahrhunderte überdauert, gleichzeitig ist Celle eine moderne Einkaufs- und Kongressdestination. Für viele der internationalen Besucher ist Celle zudem Ausgangspunkt für einen Ausflug in die Lüneburger Heide.

Göttingen

In der Universitätsstadt Göttingen präsentieren Kunsthandwerker nicht nur Glaskunst, Holzschnitzereien und Kerzen, sondern lassen sich bei ihrer Arbeit über die Schultern schauen. Neben heissem Punsch und Glühwein gibt es in Göttingen auch Glühbier. Mitten auf dem Weihnachtsmarkt befindet sich der berühmte Brunnen mit dem Gänseliesel, das Studenten jeweils nach der Immatrikulation küssen. 1926 kam es deshalb sogar zu einem Prozess, der aber keine abschreckende Wirkung hatte. Das Gänseliesel (die Original-Skulptur steht im Städtischen Museum) gilt deshalb als meistgeküsstes Mädchen der Welt.

Goslar

Einmalig in Deutschland ist der Weihnachtswald in der UNESCO Weltkulturerbestadt Goslar. Mehr als 40 Tannen mit zehntausend illuminierten Lichtern verleihen dem Weihnachtsmarkt auf dem historischen Marktplatz eine ganz besondere Atmosphäre. Die tausendjährige Stadt liegt direkt am Fusse des Nordharzes. Besonders schön ist der Altstadtkern mit seinen Türmen, Kirchen, bunten Fachwerkhäusern und gepflasterten Strassen, die auch in der kalten Jahreszeit zum Bummeln einladen. Weitere Attraktionen sind die Kaiserpfalz und das Mönchehaus Museum mit seiner Ausstellungen moderner Kunst.

Hameln

In der Rattenfängerstadt Hameln im Weserbergland wird die Fassade des Hochzeitshauses zum Adventskalender. Auf dem Lütjenmarkt sorgt eine elf Meter hohe Weihnachtspyramide für feierliche Stimmung, und in der Glashütte kann jeder seine eigene Christbaumkugel blasen. Die Geschichte des Rattenfängers von Hameln ist allgegenwärtig. 1284 sollen 130 Kinder aus der Stadt auf rätselhafte Weise verschwunden sein – der Legende nach wurden sie einer Flötenmelodie von ihren Eltern weggelockt. Sehenswert sind das Rattenfängerhaus von 1602, das eine Inschrift des Kinderauszugs trägt sowie die Rattenfänger-Ausstellungen im Museum Hameln.

Hildesheim

30 Kilometer südlich von Hannover gelegen, hat Hildesheim touristisch viel zu bieten. Besonders bekannt ist die Stadt für ihre Kirchen, von denen der Mariendom und St. Michaelis 1985 als aussergewöhnliche Zeugnisse der religiösen Kunst der Romantik als UNESCO-Welterbestätten anerkannt wurden. Auf dem historischen Marktplatz schlägt das Herz des Hildesheimer Weihnachtsmarkts. Rund um eine grosse Weihnachtspyramide stehen hier kunstvoll gefertigte Holzhütten. Wer den Turm von St. Andreas erklimmt, den höchsten Kirchturm Niedersachsens, kann aus der Vogelperspektive auf das winterliche Treiben blicken.

Lüneburg

1050 Jahre alt ist die Geschichte Lüneburgs, deren wichtigstes Gut einst das Salz war. Prächtige historische Giebelhäuser zeugen vom Reichtum der Stadt. Zur Weihnachtszeit werden sie beleuchtet und versetzen die Innenstadt in Adventsstimmung. Sie hat zudem zwei Superlativen zu bieten: Den kleinsten Weihnachtsmarkt Deutschlands und den grössten Adventskranz Europas. In den Gassen findet man gut sortierte Einzelhandelsgeschäfte, Cafés und Bistros. Ausserdem besitzt Lüneburg nach Madrid die höchste Kneipendichte Europas.

Wolfenbüttel

Wolfenbüttel behauptet von sich, dass hier Weihnachten zuhause ist. Flankiert vom festlich beleuchteten Rathaus bilden die vielen winterlichen Marktbuden eine «Stadt in der Stadt» mit eigenen Ortsbezeichnungen wie «Sternentor», «Weihnachtswinkel» oder «Nussknackerstrasse». Wolfenbüttel, das durch den Kräuterlikör Jägermeister weltbekannt ist, besitzt 600 Fachwerkhäuschen, bedeutende Kirchen, einen Schlossbezirk sowie ein Klein Venedig.

Wolfsburg

Die Reise in die 9 Städte kann mit einem Besuch der Winterinszenierung in der Autostadt Wolfsburg verbunden werden. Hier findet seit einigen Jahren ein Wintermarkt mit zahlreichen Attraktionen statt. Rund um die vereiste Lagune können Geschenke aus aller Welt erworben werden. Auch das kulinarische Vergnügen ist international. Roasted Pork aus London und heisse Borschtsch-Suppe aus Moskau sind ebenso vertreten wie Nürnberger Bratwürstchen oder Wiener Kaiserschmarrn. Fester Bestandteil des Markts ist die beleuchtete Eislaufbahn, junge Marktbesucher können sich zudem auf einer Schneespielfläche mit Rodelbahn austoben.

(TN)