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«Dramatisch ist die Lage nicht», sagt Kadir Ugur. Bild: TN

«Wir verzeichnen einen Buchungsrückgang von 30 bis 40 Prozent»

Kadir Ugur, Gründer von Bentour Reisen, äussert sich zur aktuellen Lage in der Türkei.

In einem Interview mit der «Zentralschweiz am Sonntag» hat sich Bentour-Gründer Kadir Ugur ausführlich zur Politkrise in der Türkei geäussert. Ergänzend dazu hat er auch Einblicke in den aktuellen Geschäftsgang gewährt und sagt zur vermeintlichen Misere des Tourismusgeschäfts: «Ich höre auch ständig, dass niemand mehr in die Türkei will. Nur selber kann ich dies nicht feststellen. Klar hatten wir schon sehr viel bessere Zeiten – ohne Frage. Doch dramatisch ist die Lage nicht. In der Schweiz verzeichnen wir einen Buchungsrückgang von 30 bis 40 Prozent, in Österreich von 80 Prozent. Dafür haben wir in diesem Jahr massiv mehr Holländer, die in die Türkei wollen, und in Deutschland laufen die Geschäfte nach wie vor gut. Die Leute glauben also an die Türkei, man gibt ihr Kredit.»

Zum Putschversuch vor einer Woche sagt er: «Ich dachte ja auch, dass dies nicht mehr passieren kann. Wir hatten 1960 einen Putsch, 1971 wieder und den letzten 1980 – ich ging davon aus, dass jetzt Ruhe herrscht. Aber die jüngsten Ereignisse haben gezeigt, dass die Armee gespalten ist.» Und auf die Wiedereinführung der Todesstrafe angesprochen, sagt Kadir Ugur: «Ich glaube nicht, dass die Todesstrafe wieder eingeführt wird. Das ist in erster Linie als eine Drohung zu verstehen.»

(TN)