Destinationen
Basel als Brücke zu Madagaskar
Der 15. Madagaskartag hat am Samstag (8. November) zahlreiche Besucherinnen und Besucher nach Basel gelockt. Rund um das Thema Reisen, Kultur und aktuelle Entwicklungen auf der Insel im Indischen Ozean bot der Event einen facettenreichen Einblick in das Leben Madagaskars.
Wenige Wochen nach dem politischen Machtwechsel im Land stand die Lage in Madagaskar im Zentrum. Der madagassische Botschafter Djacoba Tehindrazanarivelo war eigens aus Genf angereist und berichtete über die aktuelle Situation. Gleichzeitig schaltete sich das Team des Reiseanbieters Priori live aus Antananarivo dazu, um Fragen aus dem Publikum zu beantworten und Eindrücke aus erster Hand zu teilen.
Besonders eindrücklich war laut einer Mitteilung der Organisatoren die zweite Live-Schaltung in den Westen des Landes: nach Belo sur Tsiribihina, wo ein Lokalradio und eine Schule vom Alltag zwischen Stromausfällen und Wassermangel berichteten.
«Wir können nur senden, wenn der Strom funktioniert», sagte ein Vertreter des Radiosenders Filongoa Soa Menabe, der einzige Sender im Umkreis von 120 Kilometern. Auch Père Parfait, Leiter einer Schule mit über 3600 Kindern, schilderte die Schwierigkeiten ohne Wasseranschluss in der Trockenzeit – ein Beispiel für die realen Herausforderungen abseits der Hauptstadt.
Von Abenteuer bis Engagement
Neben politischen und sozialen Themen bot der Madagaskartag auch Inspiration für Reisefreunde. Botschafter a.D. Rolf Stadler sprach über seine Arbeit in Madagaskar, während andere Referenten das Publikum auf Entdeckungstouren zu den höchsten Wasserfällen oder in entlegene Regionen wie Besalampy mitnahmen.
Für ein unterhaltsames Highlight sorgte «Pirat» William Kidd alias Christian Beck, der auf humorvolle Weise von seinen historischen Kapertouren erzählte – und grossen Applaus erntete.
Auch Nachhaltigkeit und Entwicklungszusammenarbeit hatten ihren Platz: Das Schweizer Hilfswerk Aqua Alimenta stellte seine Projekte im Bereich Wasser und Landwirtschaft vor, die den zunehmenden Ernährungsproblemen auf der Insel entgegenwirken sollen.
Zum Abschluss durften sich drei Teilnehmende über Flugtickets nach Madagaskar freuen – gesponsert von Ethiopian Airlines und Emirates. Der Madagaskartag wird jedes Jahr von der Basler Reiseorganisation Priori organisiert, die seit 1994 mit Büros in Basel und Antananarivo tätig ist und nachhaltige Individualreisen auf die Insel anbietet. Den kulinarischen Rahmen gestaltete der Verein Tsarabe-Madagaskar, der seit Jahren Bildungs- und Gesundheitsprojekte vor Ort unterstützt.