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Ein teures Pflaster: Place du Molard in Genf. Bild: Swiss-Image

Genf und Zürich sind die weltweit teuersten Städte

Nur in Oslo und New York gilt es so tief in die Tasche zu greifen, zeigt eine aktuelle Studie der UBS. Für Schnäppchenjäger und preissensible Reisende gibt es Alternativen: etwa Kiew, Prag und Mumbai.

Die gestern publizierte UBS-Studie zu Preisen und Löhnen produziert insbesondere in Deutschland grosse Schlagzeilen. Die flauen Einreisezahlen deutscher Touristen in die Schweiz dürften damit keinen Schub erhalten. Denn gemäss UBS gehören Zürich und Genf zu den teuersten Städten der Welt. "In Zürich macht das Schnäppchenjagen wenig Spass", schreibt die Frankurter Allgemeine. Kiew, Mumbai oder Prag seien da deutlich attraktiver. Immerhin lassen sich die Zahlen auch drehen: in Zürich und Genf muss man nur elf Minuten arbeiten, um einen Big Mac kaufen zu können, was wiederum deutschen Arbeitnehmern gefallen dürfte, die die Schweiz im Visier haben.

Anhand eines standardisierten Einkaufskorbs aus 122 Waren und Dienstleistungen, der den Konsum einer dreiköpfigen europäischen Familie widerspiegelt, hat die UBS 71 Städte auf fünf Kontinenten verglichen. Der Vergleich hinkt aber ein wenig, den nicht enthalten sind die Wohnkosten. Wenn man die Mieten einberechnet, ist New York die teuerste Stadt vor Zürich und Genf. In New York müssen Einwohner fast 8 Prozent mehr ihres Einkommens für ihre Wohnung bezahlen als Zürcher. Die höchsten Bruttolöhne erhalten Arbeitnehmer in Zürich, Genf und Luxemburg. In Nairobi, Jakarta und Kiew, die die Schlusslichter der Rangliste bilden, verdienen Angestellte nur rund 5 Prozent des durchschnittlichen Bruttolohnes von Zürich.

Und die Studie veranschaulicht die Unterschiede mit einem weiteren Vergleich: Arbeitnehmer in Zürich können sich nach 21 Arbeitsstunden ein iPhone 6 mit 16 GB Speicher leisten. Dagegen dauert es in Kiew 30 Mal länger. Auch bei Lebensmitteln ist Zürich die teuerste Stadt. Der Korb aus 39 Nahrungsmitteln kostet in der Limmatstadt 4,5 Mal mehr als in Kiew, der günstigsten Stadt. Zum Beispiel Fleischliebhaber kommen in Kiew besser weg, wo der Durchschnittspreis für 1 Kilogramm um 2,40 Euro beträgt, zehnmal weniger als in Zürich und Genf.

Die kürzesten Arbeitszeiten und die höchste Anzahl an bezahlten Ferientagen geniessen Angestellte in Westeuropa. Am gemütlichsten nehmen es die Menschen in Paris mit lediglich 1600 Arbeitsstunden pro Jahr. Und die teuersten Coiffeur-Salons sind in Oslo zu finden, noch vor Zürich.

(GWA)