Destinationen

Costa Rica präsentierte sich im Lakeside am Zürichsee, hinten von links: Ana Incera (Grupo Pachira), Jean Carlo Segura (Marriott Hotels), Mareike Wielens (Travel Excellence), Rolando Campos (Swiss Travel). Vorne von links: Conny Salazar (Proimagen Costa Rica), Steven Rojas (Botanika) und Elizabeth Solis (Localista). Bild: TN

Pura Vida am Zürichsee

Trotz Touristen-Boom rührt Costa Rica in Europa kräftig die Werbetrommel. Der Hintergrund: Das Land will die Hotspots entlasten und nachhaltigen Tourismus fördern. Am Mittwoch machte Costa Rica mit seiner Roadshow in Zürich Halt.

Costa Rica ist bei Schweizer Reisenden die unangefochtene Nummer 1 in Lateinamerika und gehört auch insgesamt zu den beliebtesten Destinationen auf der Fernstrecke (Travelnews berichtete). Über 25'000 Schweizerinnen und Schweizer reisten im vergangenen Jahr gemäss aktuellen Zahlen der Tourismusindustrie nach Costa Rica – dreimal so viele wie beispielsweise aus Österreich. Europäischer Spitzenreiter ist Deutschland, mit rund 75'000 Touristenankünften im Jahr 2023.

Diese Woche tourt Costa Rica mit einer Roadshow durch den deutschsprachigen Raum – unter Federführung von Proimagen, einer Interessengemeinschaft aus dem privaten Tourismussektor. Nach Stopps in Hamburg am Montag und in Wien am Dienstag war am Mittwochabend Zürich an der Reihe. Über 40 Schweizer Reiseprofis nahmen am Event im Restaurant Lakeside, direkt am Ufer des Zürichsees, teil.

Speed-Dating für den Austausch

Mit von der Partie waren mit Botanika Resort, Grupo Pachira und Marriott Resorts of Costa Rica drei Hotelketten sowie einige lokale Veranstalter und Destination-Management-Companies wie Localista, Swiss Travel und Travel Excellence.

Die vierstündige Roadshow bestand aus fünf Teilen: einem Apéro mit Blick auf den Zürichsee, einer 45-minütigen Präsentation zum Land, einem Workshop, einem Flying Dinner mit landestypischem Essen und einer Verlosung mit attraktiven Preisen zum Schluss.

Herzstück des Events war der Workshop. Im Rahmen eines Speed-Datings konnten sich die Schweizer Reiseprofis über die aktuellen Angebote informieren und sich mit den Repräsentantinnen und Repräsentanten aus Costa Rica vernetzen. Pro Tisch hatten sie sieben Minuten Zeit dafür.

Bei einem Speed-Dating konnten sich die Schweizer Reiseprofis mit den Costa-Rica-Spezialisten vernetzen. Bild: TN

Doch weshalb braucht es überhaupt eine Roadshow von Costa Rica in der Schweiz, wenn das Geschäft schon derart gut läuft? «Wir legen ein grosses Augenmerk auf die Nachhaltigkeit», sagt Conny Salazar von Proimagen zu Travelnews.

Einerseits wolle man Costa Rica verstärkt als Ganzjahresziel positionieren. «Auch der September und der Oktober, die momentan zur Nebensaison zählen, sind sehr attraktive Reisemonate», so Salazar. Andererseits gehe es darum, neue Destinationen auf die touristische Landkarte zu rücken, um die Hotspots wie Monteverde oder den Manuel Antonio National Park zu entlasten.

Eine der Regionen, denen viel touristisches Potenzial zugeschrieben wird, ist die Halbinsel Osa im Südwesten Costa Ricas. Sie ist ab dem internationalen Flughafen von San José mit einem rund sechsstündigen Roadtrip oder per Kleinflugzeug erreichbar.

«Diese Gegend ist noch viel unberührter als andere beliebte Regionen im Land», sagt Steven Rojas, der an der Roadshow das Botanika in Puerto Jiménez präsentierte. Es ist derzeit das einzige Luxus-Resort auf der Halbinsel Osa. «Die Region soll sich bewusst nachhaltig entwickeln», so Rojas. Das bedeute, dass man verstärkt auf eher kleinere Hotels im Boutique-Stil setze, um nicht von Touristenströmen überrollt zu werden.

Es wird spannend zu beobachten sein, ob es Costa Rica schafft, die Reisenden weg von den Hotspots zu bringen. Hin zu Regionen, in denen die touristische Infrastruktur womöglich noch nicht auf den höchsten Stand ist, die gleichzeitig aber noch weit weg von Massentourismus sind.

(RSU)