Destinationen

Österreichische Tourismus-Power in Zürich, von links: Victoria Lamarche (Österreich Werbung), Lisa Krenkel (Seefeld), Simone Gridling (Bregenzerwald), Kathrin Löffel (Österreich Werbung), Katharina Laimer (St. Anton), Alexandra Hangl (Serfaus-Fiss-Ladis), Carmen Breuss (Österreich Werbung) und Marco Disarò (Zillertal). Bild: TN

So kämpft Österreich um Wintergäste aus der Schweiz

Österreich war bei Schweizer Wintersport-Fans lange Zeit hoch im Kurs. Corona und die Inflation haben die Nachfrage zuletzt allerdings gebremst. Jetzt soll eine Werbe-Offensive dem österreichischen Tourismus neuen Schwung verleihen.

Freundliche Gastgeber, leckeres Essen, schöne Landschaften – und vor allem tiefere Preise: Österreich übte auf zahlreiche Schweizer Wintersport-Fans über lange Zeit eine grosse Anziehungskraft aus. Viele von ihnen zogen es vor, ihre Skiferien im östlichen Nachbarland statt in der Schweiz zu verbringen. Für sie waren der Service und das Preis-Leistungs-Verhältnis in Österreich schlicht besser als in der Heimat.

Zwei Faktoren haben dem österreichischen Tourismus zuletzt einen Strich durch die Rechnung gemacht: Durch Corona und die damit verbundenen Reisebeschränkungen entdeckten viele Schweizerinnen und Schweizer schöne Ferienorte im eigenen Land, die sie Vorarlberg oder Tirol inzwischen vorziehen. Zudem sind in Österreich durch die starke Inflation die Preise gestiegen und haben sich denjenigen in der Schweiz angenähert.

Fünf Regionen Österreichs in Zürich zu Gast

Mit einer Werbe-Offensive will Österreich jetzt Gegensteuer geben und Schweizer Gäste wieder verstärkt in seine Wintersportgebiete locken. Fünf Regionen präsentierten sich am Dienstagabend (7. November) im Smith & de Luma im Zürcher Binz-Quartier. Rund 25 Medienschaffende und Reiseprofis waren mit dabei. Dass auch eine Delegation der Österreichischen Botschaft aus Bern anreiste, verdeutlichte, welch hohen Stellenwert der Tourismus in Österreich geniesst.

Carmen Breuss, Head of Market Schweiz und Frankreich bei Österreich Werbung, strich in ihrer Eröffnungsrede unter anderem die familiäre Hotellerie Österreichs und den guten Service heraus. Ein ganz wichtiger Faktor, in Österreich Winterferien zu verbringen, sei auch die Entspannung. Im vergangenen Winter zählte Österreich 1,9 Millionen Logiernächte von Schweizer Gästen. Der wichtigste Monat ist laut Breuss jeweils der Februar.

Danach stellten sich die fünf Destinationen Bregenzerwald, Seefeld, Serfaus-Fiss-Ladis, St. Anton und das Zillertal den anwesenden Gästen vor. Sie taten dies in Form einer Vernissage, indem sie jeweils ein typisches Bild aus ihrer Region präsentierten und rundherum Informationen zu den Angeboten im Winter lieferten.

Bregenzerwald

Vorzüge: Bregenzerwald wirbt mit gleich drei attraktiven Skigebieten. Zur Auswahl stehen Damüls-Mellau, der Diedamskopf bei Au-Schoppernau sowie Warth-Schröcken. Die Gebiete gelten als sehr schneesicher. Für Gourmet-Fans stehen kulinarische Winterwanderungen im Angebot.

Gut zu wissen: Die Region mit ihren 23 schmucken Dörfern erstreckt sich südöstlich vom Bodensee. Sie ist ab Zürich mit dem Auto in gut zwei Stunden zu erreichen.

Insider-Tipp von Simone Gridling: Wo warten zur Kunst wird. Renommierte Architekturbüros aus sieben Ländern gestalteten sieben verschiedene Bushaltestellen in Krumbach.

Seefeld

Vorzüge: Seefeld ist ein Paradies für Langlauf-Fans. Zudem bietet das Gebiet über 140 Kilometer Winterwanderwege.

Gut zu wissen: Die Region liegt auf einem Hochplateau auf 1200 Metern Höhe. Das Auto kann nach der Anreise auf dem Parkplatz stehen bleiben, da die Region mit einem Busnetz gut erschlossen ist. Ein ganz besonderes adventliches Erlebnis ist die Teilnahme an einer von Monika und Hans Neuner geführten Kapellenwanderung mit anschliessender Einkehr in der Leutasch.

Insider-Tipp von Lisa Krenkel: Ab dem 5. Dezember erstrahlt der Kurpark Seefeld mit stimmungsvollen Lichtinstallationen: Sterne funkeln in den Bäumen, der Casinoturm glitzert festlich, und im Teich schwimmt ein leuchtender Wal seine Runden. Es ist die Premiere des winterlichen Lichterparks in Seefeld.

Serfaus-Fiss-Ladis

Vorzüge: Die Region bietet vor allem Familien eine riesige Angebotspalette. Zahlreiche Hotels sind voll auf Kinder ausgerichtet, wodurch auch die Eltern regelmässig Verschnaufpausen bekommen.

Gut zu wissen: Jede zehnte Übernachtung von Schweizer Gästen in Österreich geht auf das Konto von Serfaus-Fiss-Ladis. Die U-Bahn von Serfaus ist eine fahrerlose, seilgetriebene Luftkissenbahn. Sie gilt als höchstgelegene Luftkissenbahn der Welt.

Insider-Tipp von Alexandra Hangl: Der Crystal Cube auf 2600 Metern über Meer ist ein Mini-Restaurant für kulinarische Hochgenüsse in den Tiroler Bergen. Der Glaswürfel bietet einen fantastischen 360-Grad-Rundumblick auf das Bergpanorama. Zusatz-Tipp für Verlobte: Auf Wunsch wird der Crystal Cube zu einem Standesamt umfunktioniert.

St. Anton am Arlberg

Vorzüge: St. Anton am Arlberg ist durch den Railjet zwischen Zürich und Wien bestens an die Schweiz angebunden. Die Fahrt ab Zürich dauert rund zweieinhalb Stunden. Vom Bahnhof bis zum Skigebiet sind es nur ein paar wenige Schritte.

Gut zu wissen: St. Anton wurde zusammen mit Schladming von der Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen mit dem «Best-Tourism-Village»-Award gekürt, der besonders nachhaltigen Tourismus auszeichnet.

Insider-Tipp von Katharina Laimer: Der Weisse Rausch ist ein Hobby-Skirennen mit Massenstart, das jeweils am zweitletzten Tag der Wintersaison stattfindet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer legen dabei 7,5 Kilometer und 1300 Höhenmeter zurück. Im kommenden Jahr geht der beliebte Event bereits zum 25. Mal über die Bühne.

Zillertal

Vorzüge: Das Zillertal ist eine der führenden Familiendestinationen in den Alpen. Es bietet eine gesunde Mischung aus Abenteuer, Genuss und Erholung – für Jung und für Alt. Dabei stehen vor allem Abwechslung und spannende Erlebnisse für Familien hoch im Kurs.

Gut zu wissen: Etwa 40 km östlich von Innsbruck, nahe Jenbach, zweigt das Zillertal vom Inntal ab. Ab Zürich ist es mit dem Zug in gut fünf und mit dem Auto in rund vier Stunden erreichbar.

Insider-Tipp von Marco Disarò: Eine Skitour als Alternative zum Spass auf der Piste. Ausflüge abseits des grossen Rummels bieten Ruhe und die Möglichkeit, Tiere zu beobachten, die man sonst nicht zu sehen bekommt.

(RSU)