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Die Steiermark zieht im Lindenhofkeller ein
Der erste Gruss des Abends kommt nicht aus der Küche, sondern beim freundlichen Empfang von Kathrin Löffel und dem ganzen Team, das durch den Event begleitet. Österreich Werbung führt diesen Abend in Zusammenarbeit mit Food Zürich schon zum dritten Mal durch.
Die Wahl des Lokals sei kein Zufall, sagt Kathrin Löffel. Denn der Lindenhofkeller befinde sich an einer geschichtsträchtigen Stelle. Ende des 13. Jahrhunderts sah der österreichische Herzog Albrecht I. seine Chance Zürich einzunehmen. Denn es fehlte an Kriegern, um die Stadt zu verteidigen.
Als Albrechts Truppen schon vor den Toren der Stadt standen, versammelten sich die Zürcher Frauen und Mädchen der Legende nach beim Münsterhof. Angeführt von Hedwig ab Burghalden, gekleidet in dicken Harnischen, bewaffnet mit Speer und Schild. Unter Trommelwirbel, wehenden Fahnen und viel Lärm sollen die Frauen dann auf den Lindenhof gestiegen und sich dort als Heer formiert haben. Danach brach der Herzog seine Belagerung enttäuscht ab und zog von dannen.
Lindenhofkeller wurde Anfang 2023 wiedereröffnet
Direkt unter dem malerischen Lindenhof liegt der Lindenhofkeller und blickt auf eine lange Geschichte zurück. Selbst heute kann man noch die imposanten Mauern vom römischen Kastell bewundern.
Das Haus wurde in den letzten Jahren umfassend saniert. Nach wie vor befindet sich der alte, denkmalgeschützte Kachelofen auf zwei Ebenen. Sebastian Rösch hat das Traditionslokal 2022 übernommen und es mit seinem Partner Mirko Stierli Anfang diesen Jahres eröffnet.
Der gebürtige Bayer – eigentlich Franke, wie er lachend anmerkt – ist seit 13 Jahren in der Schweiz und nennt sein kulinarisches Konzept «Feinbürgerliche Küche». Im Mesa erkochte er sich 17 Punkte im Gault Millau und wurde zum «Aufsteiger des Jahres 2021» gekürt.
Ein Feuerwerk für Gourmets
Die rund 30 Gäste werden im Lindenhofkeller mit einem geschmacklichen und überraschenden Menu verwöhnt. Den Beginn macht Breinwurst mit Ecken und Kanten. «Denn jede Seite soll gleich knusprig angebraten sein», erklärt Spitzenkoch Stefan Eder den Gästen. Er bezieht viele seine Produkte vom Wochenmarkt in der Genusshauptstadt Graz. «Dort werden keine Pfirsiche oder Ananas angeboten, nur saisonale Produkte aus der Umgebung», so Eder.
Nach dem Apéro geht es im Lindenhofkeller unter anderem mit gebackenen Dampfnudeln, Kopfsalat mit Holunderblütendressing und fermentiertem Saibling weiter. Das Dessert ist ein steirischer Klassiker: Das grüne Herz besteht aus Kürbiskernnougat, Zwetschke und Frischkäse. Mit auf den Weg gibt's dann auch noch süsse Steiermark-Pralinen.
Fokus auf regionale und vor allem gesunde Produkte
«Der wilde Eder» – so heisst das Hotel von Stefan Eder mit dem geschmackvollen Restaurant in der Steiermark, genauer in St. Kathrein am Offenegg. Der Name setzt sich zusammen aus Eveline Wild und Stefan Eder. Auf deren Website heisst es: «Sie, die Planerin, die Durchdachte. Er, der Freigeist, der Impulsive.», also unter dem Motto «Gegensätze ziehen sich an».
Das Genusshotel mit 25 Zimmern verfügt neu auch über ein Restaurant mit dem Namen «Zeitraum». Die Inspiration für das Projekt kam aus der Faszination für das Thema Zeit. Das Essen ist frei, man bezahlt nur die Zeit.
«Regioglobale Kulinarik»: So bezeichnet er seine Küchenkunst, die mit drei Hauben (Toques) im Gault Millau ausgezeichnet ist. Wichtig sind ihm hochwertige, regionale und vor allem gesunde Produkte. Die geschmackvollen Zimmer und Suiten sind mit natürlichen Materialien und viel Liebe ausgestattet.
Das 11-tägige Festival Food Zürich dauert noch bis zum kommenden Sonntag (17. September) und steht ganz im Zeichen der kulinarischen Zukunft. Weitere Informationen dazu gibt es hier.