Destinationen

Ins Tessiner Grotto statt nach Griechenland: die Hälfte der befragten Schweizerinnen und Schweizer verspürt auch jetzt, wo dies wieder möglich wäre, keinen grossen Wunsch nach Ferien ausserhalb der Schweiz. Bild: Schweiz Tourismus

Schweiz-Ferien gemäss TCS weiterhin beliebt

Jeder zweite Schweizer bevorzugt Inlandferien, geht aus dem neusten TCS-Reisebarometer hervor. 67 Prozent reisen am liebsten mit dem eigenen Auto.

Bereits weit weg scheint die Corona-Pandemie zu sein und längst haben alle Länder ihre Grenzen für Reisende wieder geöffnet. Entsprechend sicher wähnen sich Schweizerinnen und Schweizer auch unterwegs. Dennoch haben Auslandreisen noch nicht das Niveau von 2019 erreicht, geht aus dem aktuellen TCS-Reisebarometer hervor.

Die Hälfte der Bevölkerung will in den Ferien die Schweiz nicht verlassen. Wen es ins Ausland zieht, ist eher jünger. Auch sind TCS-Mitglieder mehr an Auslandreisen interessiert. Das ist eines der Ergebnisse des siebten Reisebarometers, für welches zwischen Mitte Februar und Mitte März diesen Jahres 1’010 Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz per Telefon befragt wurden. Weiter nahmen 1’039 TCS-Mitglieder an einer online-Befragung des Forschungsinstituts gfs.bern teil, das den Reisebarometer seit 2017 im Auftrag des TCS erstellt.

Weniger Umweltbedenken

Das Auto wurde während der Pandemie zum Verkehrsmittel der Wahl, lautet eine weitere Erkenntnis. Noch immer steht die Flexibilität, die ein eigener Wagen bietet, hoch im Kurs. So geben 67 Prozent der Befragten an, dass sie am liebsten im Auto reisen, 56 Prozent bevorzugen es, in die Ferien zu fliegen, während der Zug mit 53 Prozent erst an dritter Stelle steht.

Zu dieser Tendenz passt, dass die Befragten so wenig wie noch nie seit 2020 der Meinung sind, Reisen müssten klimafreundlich erfolgen. Gestiegene Energiekosten im letzten Jahr und eine Teuerung hierzulande von bis zu 3,5 Prozent – in beliebten Ferienländern in der Eurozone wurden teilweise Werte von weit über 10 Prozent erreicht – führten dazu, dass auch in der als reich geltenden Schweiz ein Drittel der Befragten ihre Reisepläne der wirtschaftlichen Lage anpassen mussten. Das heisst, dass sie gar nicht oder für kürzere Zeit verreisten oder sich nach günstigeren Destinationen als geplant umsehen mussten.

Reiseverhalten

Schweizer und Schweizerinnen reisen heute wieder deutlich häufiger als noch während der Jahre der Corona-Pandemie. Über 80 Prozent der Bevölkerung haben im letzten Jahr mindestens drei Nächte ausser Haus verbracht. Dasselbe Niveau wie vor der Corona-Pandemie wird damit aber noch nicht erreicht.

Eine ähnliche Dynamik ergibt sich auch bei der Frage nach dem Reisen ins Ausland. Seit Ende der Corona-Pandemie sind die Zahlen wieder deutlich angestiegen. Ganz so viele Leute wie im Jahr 2020 verreisen aber weiterhin nicht ins Ausland.

Obwohl man wieder häufiger unterwegs ist als früher, ist keine deutlich grössere Sehnsucht nach Reisen ins Ausland zu beobachten. Die Werte in den letzten Jahren bleiben im Grossen und Ganzen stabil, und rund die Hälfte der Befragten verspürt auch jetzt, wo dies wieder eher möglich wäre, keinen grossen Wunsch nach Ferien ausserhalb der Schweiz.

Persönliche Sicherheit

Das Thema persönliche Sicherheit bleibt ein wichtiger Faktor bei der Wahl des Reiseziels. An oberster Stelle steht die Gewährleistung der Sicherheit und der Grundversorgung vor Ort. 89 Prozent der Befragten sehen dies als sehr/eher wichtig an. Auch eine mögliche Terrorgefährdung und das Thema Kriminalität sind für eine Mehrheit ausschlaggebend, wenn es ums Reisen geht.

Die Gefahr von Streiks fällt dagegen weniger ins Gewicht, obwohl diese derzeit in einigen Nachbarländern häufig vorkommen. Wer eine Reise plant, schätzt nach den vergangenen Jahren voller Unsicherheit kurze und gute Kommunikationswege in die Schweiz, so wie sie die Inhaber des ETI-Schutzbriefes kennen. Ihre Bedeutung hat für die Entscheidungsfindung zugenommen. Die Verfügbarkeit kurzfristiger Buchungs- und Stornierungsmöglichkeiten und Reiseversicherungen, die Annullationskosten decken, steht hingegen im Zuge der abgeflauten Pandemie wieder etwas weniger im Vordergrund.

Link zum TCS-Reisebarometer 2023.

(TN)