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Sindalah ist die erste Luxusinsel der Mega-Planstadt Neom im Nordwesten Saudi-Arabiens. Bild: Neom

Klotzen statt kleckern in Saudi-Arabien

Was in anderen Tourismusregionen Jahrzehnte gedauert hat, passiert in Saudi-Arabien innert kürzester Zeit: Zu den nächsten grossen Projekten gehört der Aufbau einer dritten nationalen Fluggesellschaft und die Eröffnung der Luxusinsel Sindalah im Roten Meer.

Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman hat Pläne für eine 840'000 Quadratmeter grosse Luxusinsel im Roten Meer vorgestellt. Die Insel Sindalah ist Teil des Megaprojekts Neom, das den Tourismus in Saudi-Arabien ankurbeln soll. Rund 3500 Arbeitsplätze soll das Projekt schaffen – im Tourismussektor, im Gastgewerbe und im Freizeitbereich. Der Zeitplan sieht vor, dass ab Anfang kommenden Jahres erste Gäste auf Sindalah Ferien machen können.

Luxus-Unterkünfte, ein Yachthafen und ein Golfplatz

Geplant sind gut 400 Premium-Hotelzimmer und rund 330 Apartments. Dazu sollen ein luxuriöser Yachthafen mit fast 90 Liegeplätzen und ein weitläufiger Golfplatz entstehen. Mohammed bin Salman kommt angesichts dieser Pläne gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus. Er betont: «Sindalah ein wichtiger Schritt für das Königreich bei der Verwirklichung seiner touristischen Ambitionen und bietet ein malerisches Tor zum Roten Meer, das zum aufregendsten und attraktivsten Tourismusstandort der Region werden wird.»

Früh mit am Bord bei den ambitionierten Tourismusprojekten Saudi-Arabiens ist Marriott International. Die Hotelgruppe hat vertraglich vereinbart, dass sie im Rahmen des Projekts Neom drei Häuser betreiben will – zwei davon auf der Insel Sindalah.

Viel Geld investiert Marriott International auch in der saudischen Stadt Medina. Dort will die Gruppe gleich acht Hotels eröffnen und hat deshalb eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Die geplanten Häuser befinden sich laut Marriott in unmittelbarer Nähe der Propheten-Moschee, Al Masjid An Nabawi und sollen hauptsächlich Pilgerreisende beherbergen. In den Neueröffnungen soll es rund 4400 Zimmer geben.

Aktuell umfasst das Portfolio der Marriott-Gruppe in Saudi-Arabien bereits 36 Hotels mit mehr als 10'000 Zimmern über elf Marken hinweg.

Marriott International plant in der saudischen Pilgerstadt Medina den Bau von acht Hotels. Bild: Marriott International

Weitere nationale Fluggesellschaft geplant

Erst gerade vergangene Woche wurde bekannt, dass die saudische Regierung nach Saudia Airlines mit Riyadh Air eine zweite nationale Fluggesellschaft lanciert. Und das scheint noch nicht genug zu sein. Mit Neom Airlines steht bereits die nächste staatliche Fluggesellschaft in den Startlöchern. Chef der neuen Fluggesellschaft wird der Deutsche Klaus Goersch, der zuvor bei British Airways und Air Canada gearbeitet hatte.

Das erste Flugzeug der neuen Airline soll Ende 2024 abheben. Die Hauptaufgabe von Neom Airlines wird es sein, Menschen aus der ganzen Welt, ob beruflich oder privat, in die gleichnamige Region zu bringen. Die Fluggesellschaft soll von ihrer Heimatbasis, dem Neom Bay Airport, sowohl regionale als auch weltweite Strecken bedienen. Das endgültige Streckennetz ist aber noch in Arbeit.

Saudi-Arabien hat ehrgeizige Ziele. Bis 2030 will es rund 330 Millionen Fluggäste jährlich zählen – drei Mal so viele wie heute. Gleichzeitig soll das Land mit 250 Zielen direkt verbunden sein, aktuell sind es 99.

(RSU)