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Erdbebenhilfe für das Katastrophengebiet im Südosten der Türkei: die Deutsche Luftwaffe bringt heute 80 Tonnen Hilfsgüter nach Gaziantep. Bild: twitter/com/team_luftwaffe

Hilfswelle für Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien

Nach dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet sind die Operzahlen und Schäden sehr gross.

Die offiziellen Opferzahlen steigen stündlich an. Über 16'000 Menschen sind nach jüngsten Angaben beim Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ums Leben gekommen. Die Schäden bei Häusern sind immens, ebenso sind Zufahrtstrassen betroffen, was die angelaufende Unterstützung und Hilfe erschwert.

Helferinnen und Helfer suchen weiterhin nach unzähligen Vermissten in den Trümmern der über 6000 eingestürzten Gebäude. Doch die Hoffnung beginnt zu schwinden. Die Temperaturen bewegen sich um den Gefrierpunkt. Ein Retter in Kahramanmaras sagt gegenüber dem «Guardian», er hoffe, noch lebende Menschen aus den Trümmern befreien zu können. Doch die meisten, die er gefunden habe, seien bereits tot gewesen.

Mittlerweile rollt in Europa eine grosse Hilfswelle an, insbesondere in Deutschland, wo über drei Millionen türkischstämmige Bürgerinnen und Bürger leben. Die Regierung in Berlin hat ihre humanitäre Hilfe für Syrien und die Türkei um weitere 26 Millionen Euro aufgestockt. Die Deutsche Luftwaffe transportiert heute über 80 Tonnen Material ins Erdbebengebiet, darunter Zelte, Schlafsäcke, Feldbetten, Decken, Heizgeräte und Generatoren.

Richtig spenden

Um nicht unseriösen Organisationen Geld zu spenden, sollte man der Empfehlung der Zertifizierungsstelle Zewo folgen, die Hilfswerke auf deren effizienten und zweckbestimmten Einsatz von Spenden kontrolliert. Solche von der Zewo zertifizierten Spendenorganisationen, die derzeit für Syrien und die Türkei sammeln, sind Adra, Ärzte ohne Grenzen MSF, Caritas Schweiz, HEKS, Helvetas, Medair, Médecins du Monde, das Schweizerische Rote Kreuz und Terre des hommes.

Die Glückskette hat einen Spendenaufruf gestartet.  Die Stiftung steht in engem Austausch mit ihren Schweizer Partnerorganisationen, die bereits seit Jahren in der Nähe des Katastrophengebiets in Syrien tätig sind und sich dort für die vom Krieg betroffene Bevölkerung einsetzen. In der Türkei ist aktuell vor allem das Rote Kreuz und der Rote Halbmond im Einsatz. Bis Donnerstagmorgen kamen bereits über 3,2 Millionen Franken Spendengelder zusammen.

Weitere Hilfsaktionen rollen an. Auch zahlreiche Tourismusunternehmen, insbesondere in Deutschland, haben schon Spenden für die Türkei zugesagt. Gleichzeitig ertönt auch der Aufruf, an den Türkei-Buchungen festzuhalten, ansonsten werde dem Land noch zusätzlich geschadet. Vom Erdbeben direkt betroffen sind die um 600 bis 800 Kilometer vom Krisengebiet entfernten Tourismusgebiete um Antalya nicht.

42 Sonderflüge von SunExpress

Die türkisch-deutsche Airline SunExpress hat nach dem Erdbeben bereits 42 Sonderflüge durchgeführt, um Rettungs- und medizinische Teams in das Erdbebengebiet zu bringen. Mit den Rückflügen dieser Sonderflüge hat die Fluggesellschaft mehr als 3500 vom Erdbeben betroffene Menschen evakuiert und wird auch weiterhin Sonderflüge durchführen. Die Fluggesellschaft transportiert in enger Abstimmung mit den lokalen Behörden humanitäre Hilfsgüter kostenlos von ihren Bestimmungsorten in der Türkei in die Region.

Um den Transport in die und aus der Erdbebenregion zu erleichtern, bietet SunExpress kostenfreie Inlandsflüge zwischen dem 7. und 13. Februar 2023 von und nach Adana, Diyarbakır, Gaziantep, Kayseri, Malatya und Mardin an. Darüber hinaus bietet die Airline allen Fluggästen auf Inlands- und internationalen Flügen, die von diesen Zielen abfliegen, bis zum 21. Februar 2023 eine zusätzliche Freigepäckmenge von 15 Kilogramm zu dem im Flugpreis enthaltenen Freigepäck an.

Die Umbuchungs- und Stornierungsmöglichkeiten für betroffene Fluggäste auf allen nationalen und internationalen Flügen zwischen dem 6. und 21. Februar 2023 nach/von Adana, Diyarbakır, Elazig, Erzurum, Gaziantep, Malatya, Mardin, Kars, Kayseri, Samsun, Trabzon und Van wurden erweitert: Passagiere können ihre Tickets per Telefon, über die SunExpress-Website oder unsere mobile App unter der Rubrik «Meine Buchungen» kostenlos umbuchen oder stornieren.

(TN)