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Viele Chinesinnen und Chinesen haben beim Reisen grossen Nachholbedarf. Bild: TN

Aus China ohne Test in die Schweiz

Der Bundesrat hat entgegen den EU-Empfehlungen beschlossen, vorerst keine Testpflicht für chinesische Reisende einzuführen.

Der Bundesrat ignoriert die Empfehlung mehrerer EU-Staaten. Reisende aus China müssen sich bei der Einreise in die Schweiz nicht auf das Coronavirus testen lassen. Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich und weitere EU-Länder haben in den vergangenen Tagen verschärfte Einreiseregeln für Reisende aus China beschlossen. Die Schweiz empfiehlt solchen Personen nur, eine Maske zu tragen und weitere Hygienemassnahmen zu befolgen.

Der Bundesrat hält fest, dass die epidemiologische Lage vorerst keine Testpflicht erfordere. Aufgrund der in China zirkulierenden Omikron-Varianten gehe er gegenwärtig von einem geringen Risiko für die Bevölkerung in der Schweiz und für das schweizerische Gesundheitssystem aus. Das Risiko, dass in China neue, besorgniserregende Varianten entstehen, sei nicht höher als anderswo.

Der Bund beobachte die Situation aber laufend weiter. Das bestehende Abwassermonitoring umfasse auch die Landesflughäfen und wichtige Tourismusregionen. Auch würden die Virenvarianten weiterhin durch Sequenzierung von Abwasserproben und hospitalisierten Fällen überwacht.

Keine unmittelbare Reisewelle erwartet

Nach der Grenzöffnung vom letzten Sonntag bilden sich an den Flughäfen Chinas lange Warteschlangen. Viele Chinesen haben beim Reisen grossen Nachholbedarf. Werden nun bald schon viele chinesische Reisende in der Schweiz ankommen?

Der erste Direktflug aus China landet am 26. Januar 2023, Air China nimmt die Strecke Peking - Genf einmal wöchentlich auf. Auch zahlreiche Umsteigeverbindungen sind wieder möglich.

Die Junfrauregion rechnet frühestens ab März wieder mit Gästen aus China. Auch in Luzern erwartet man wieder mehr Chinesen, aber «erst ab dem Sommer eine substanzielle Zunahme», sagt Tourismusdirektor Marcel Perren zu «Nau.ch». Für das ganze Jahr rechne man mit rund einem Drittel der chinesischen Logiernächte im Vergleich zu 2019.

Vorerst dürften erst vereinzelte Individualreisende die Schweiz besuchen. Bis die Gruppenreisen wieder hochgefahren sind und gebucht werden, dürfte es noch einige Wochen dauern.

(TN)