Destinationen

Nach zwei desaströsen Jahren müssen die Touristiker in Luzern kein Trübsal mehr blasen, die internationalen Gäste sind wieder da. Bild: TN

Schweizer Städte sind wieder gut gebucht

Die Schweizer Tourismusbranche schaut optimistisch auf die Sommersaison und rechnet mit einem Plus bei den Übernachtungen von 14 Prozent.

Schweizer Hoteliers und Destinationen sind zuversichtlich, was den Reisejahrgang 2022 betrifft. Die Touristen aus Europa sind wieder da, auch Reisende aus Nordamerika, Brasilien, den Golfstaaten sowie teilweise Indien und Südostasien. Vorausgesagt wird ein Wachstum von 14 Proeznt (Übernachtungen) bzw. 23 Prozent (Frequenzen), wie eine Umfrage von Schweiz Tourismus bei Hoteliers und Destinationen zeigt. ). Und dies nachdem sich die diesjährigen Frühlingsfeiertage bereits sehr positiv in den Büchern der Anbieter niedergeschlagen haben.

Sowohl Unterkünfte als auch Attraktionen konnten über die Feiertage Ostern, Auffahrt und Pfingsten ein deutlich zweistelliges Wachstum (+25 % Übernachtungen/+35 % Besucherfrequenzen) verzeichnen. Verantwortlich dafür sind in erster Linie die vielen Schweizer Gäste. Aber auch Reisende aus Europa (vor allem aus den Nachbarländern) und wieder zunehmend Individualreisende und Gruppen aus Nordamerika, den Golfstaaten, teilweise Indien und Südostasien. Der nach wie vor pandemie-bedingte Ausfall des Geschäfts aus China bereitet aber vielen Leistungsträgern noch Sorgen.

Neben den traditionell beliebten Bergregionen geben dieses Frühjahr auch einige Städte an, gut besucht gewesen zu sein. «Der Tourismus ist nun auch in der Stadt wieder auf Touren gekommen. Neben Schweizer Gästen gibt es Gäste aus diversen Europa-Märkten, und auch unsere wichtigsten Fernmärkte-Gäste, jene aus den USA, sind schon wieder hier», sagt Sibylle Gerardi von Luzern Tourismus.

Weniger Schweizer Gäste

Bei den Schweizer Gästen geht die Branche weiterhin davon aus, dass diese die wichtigste Gästegruppe bilden werden. Aber einen weiteren Rekord erwarten sie nicht, zumal die Reiselust der Schweizer Bevölkerung diesen Sommer für zahlreiche Auslandsreisen sorgen könnte. Die dominante Sorge der Touristiker sind allerdings landesweit die Auswirkungen des Fachkräfte- und Personalmangels. «Personalengpässe sind ebenfalls eine grosse Herausforderung», sagt Stefan Grossniklaus, Hotelier im Aspen Alpin Lifestyle Hotel Grindelwald.

Neben der unberührten Natur und Outdoor-Erlebnissen sind diesen Sommer vor allem auch lokale und authentische Erlebnisse beliebt. Viele Gäste erkundigen sich nach dem Nachhaltigkeitskonzepts des Anbieters. Dominik Wyss, Präsident des Aargauer Hoteliervereins sagt: «Die Gäste suchen das ‘gute’ Produkt und nicht mehr nur das ‘günstigste’».

Die Pandemie brachte viele neue Gäste in die Schweizer Ferienregionen, gerade auch Einheimische. Diese haben nach Auskunft der Touristikerinnen und Touristiker oft neue und höhere Ansprüche. Die Nachfrage nach Beratungen, Geheimtipps bis hin zu begleiteten Erlebnissen und Führungen ist gestiegen. Dazu Sibylle Gerardi: «Viele Gäste erkundigen sich nach spezifischen Angeboten, die Beratung ist teils intensiver geworden. Dies ist eine Chance für Angebote ‘off the beaten track’ und die optimalere Verteilung der touristischen Wertschöpfung.»

Zwei Drittel der Befragten gehen für die nächsten Jahre von der weiteren Bedeutungszunahme der touristischen Herbstsaison aus. Und so sehen sie im Rahmen einer ersten Einschätzung auch für die Herbstsaison 2022 ein zweistelliges Wachstum (+16 % bei den Übernachtungen / +18 % bei den Frequenzen). Dieses wird besonders in den Unterkünften in der Stadt und im Flachland erwartet. Für den Herbst gehen dort viele Anbieter von einer weiteren Erholung des Geschäfts aus und schätzen ein Logiernächte-Wachstum von 40 %. Dies unter anderem dank wieder erstarkendem Seminar- und Event-Geschäft. Die Leistungsträger erwarten eine hohe Nachfrage bzw. einen hohen Nachholbedarf bei Firmenausflügen, Meetings, Gruppenanlässen und auch Familienaufenthalten.

(TN)