Machen Sie sich auf einen Hitzesommer gefasst

Wer in den Süden in die Sommerferien geht, ist in der Regel genau auf der Suche nach Sonne und Wärme. Gibt es etwas Schöneres, als an einem lauen Sommerabend ein kühles Getränk mit Meerblick zu sich zu nehmen? Aber Achtung: Es gibt eben nicht nur die lauen Sommerabende, sondern auch die sengende Mittagshitze. Und damit soll es in diesem Sommer ganz besonders heftig werden - man könnte sagen etwas «zu viel des Guten».

Das spanische meteorologische Institut Aermet hat via Twitter bereits eine Warnung für die nächsten Monate herausgegeben. Aemet-Sprecher Rubén del Campo erklärte öffentlich, dass man in Spanien noch nie so früh derart hohe Temperaturen gesehen habe, und warnt, dass die Sommermonate überdurchschnittlich heiss werden im ganzen Land wie auch auf den Inseln.

Auf dem Twitter-Feed von Aemet waren in den vergangenen Tagen immer wieder Rekordtemperaturen (gemessen an der Jahreszeit) nachzulesen; in einigen Regionen Südspaniens wurden bereits im Juni 44 Grad im Schatten gemessen - letztmals gab es 1981 so früh eine derartige Hitzewelle. Diese war auch in anderen Regionen des südlichen Europa, etwa in Sizilien, deutlich spürbar. Und sie folgte auf einen bereits überdurchschnittlich heissen Mai.

Laut Ruben del Campo steuere Spanien darauf hin, dass Temperaturen von bis zu 50 Grad realistisch seien. Die Erkenntnis fusst auf der Tatsache, dass Südeuropa nun seit bereits acht Jahren ohne Unterbruch Temperaturen verzeichnet, welche deutlich über der Norm sind. Der Sommer setze früher ein, die durschnittliche Temperatur in den Sommermonaten liegt inzwischen um drei Grad über den Werten von 1975. Das ist meteorologisch betrachtet ein Riesenschritt.

Dies alles heisst natürlich nicht, dass man die entsprechenden Länder nicht mehr bereisen soll. Aber gerade Personen aus nördlicheren Gefilden, welche keine Akklimatisierungszeit haben, sollten die Hitzewellen ernst nehmen.

Eine länderübergreifende Studie aus Spanien, Portugal, Frankreich und Italien hielt fest, dass es einen Zusammenhang zwischen hohen nächtlichen Temperaturen und einer erhöhten Sterberate gibt. Angesichts dessen, dass am Mittelmeer und auch in anderen europäischen Regionen nächtliche Temperaturen von 25 oder gar über 30 Grad inzwischen keine Ausnahme mehr sind, sollte die Kühlung im (Hotel-)Zimmer sichergestellt sein. Tagsüber wird auch empfohlen, sich im Innern oder zumindest am Schatten aufzuhalten, genügend Wasser zu trinken und möglichst auf Alkohol zu verzichten, sowie auf anstrengende körperliche Aktivitäten zu verzichten.

Geniessen Sie also das «Dolce Far Niente» und setzen Sie sich nicht zu sehr der Sonne und Hitze aus, und dann können Sie trotz der Rekordtemperaturen schöne und aus gesundheitlicher Sicht auch sichere Ferien verbringen.