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Island Workshop macht Halt in Zürich
Islandstimmung in Zürich. Nach einem Iceland Workshop in München kamen isländischen Tourismusvertreter in die Schweiz. Im Hotel Schweizer Hof am Hauptbahnhof treffen sich Gäste und Veranstalter am Frühstücksbuffet. Bei angekündigten 29 Grad Celsius ist hierzulande gerade der Sommer ausgebrochen. In Island steigen die Temperaturen zwischen Juni und August lediglich auf bis zu 20 Grad Celsius. Das der vergangene Sommer 2021 mit einer längeren Wärmeperiode somit ein besonders heisser für die Isländer war, lässt einen hier und heute eher schmunzeln.
Nach einem ersten Kaffee oder Orangensaft bittet Thórdís Pétursdóttir, Area Manager France von Visit Iceland, die Anwesenden in den Nachbarraum. Hier sitzen die Tourismuspartner an Tischen verteilt, auf denen kleine Islandfahnen aufgestellt sind.
Island ist mehr als nur ein Reiseziel
«Island ist mehr als ein Reiseziel, es ist ein Erlebnis», sagt Thórdís Pétursdótti. Sie schwärmt von der einmaligen Kombination aus Abenteuer, Wellness, Essen und Kultur. «In Island kann man alles an einem Tag erleben: Gletscher, Vulkane, Strände, gutes Essen und Wellness.» Viel Platz gebe es im Land, aber wenig Menschen. Mit drei Einwohnern pro Quadratkilometer gilt Island als das am dünnsten besiedelte Land Europas.
Im «Sagenland» Westisland verbindet seit vergangenem Jahr eine neue Tunnelstrecke ganzjährig den nördlichen und südlichen Teil zwischen Arnarfjörður und Dýrafjörður der isländischen Region Westfjorde. Der neue Westfjords Way ist 950 Kilometer lang und führt um die Halbinsel Westfjorde und Dalabyggð.
In Nordisland finden die Touristen neue Seebäder und zwei Routen: Die mehr als 900 Kilometer lange Selbstfahrer-Route Arctic Coastway eröffnete 2019. Der 250 Kilometer lange Diamond Circle wurde 2020 vollständig asphaltiert. Auf dieser Route befinden sich viele Wasserfälle. Und glaubt man Thórdís Pétursdótti, gilt hier nicht das Prinzip, «kennst du einen, kennst du alle», denn jeder einzelne Wasserfall in Island sei auf seine Weise schön und sehenswert.
Verantwortungsvoller und nachhaltiger Tourismus
Auch Nachhaltigkeit sei den Isländern wichtig. Das The Icelandic Tourist Board vergibt das «Vakinn»-Zertifikat für den isländischen Tourismus, wenn Betriebe das Thema Nachhaltigkeit in ihre Prozesse integriert haben. Mit der Online-Aktion «The Icelandic Pledge» will Visit Iceland auch die Touristen dazu motivieren, mehr Verantwortung für ihr Verhalten auf der Insel zu übernehmen.
Thórdís Pétursdótti stahl den isländischen Kollegen nicht lange die Show und nach einer kurzen Einführung begann der als Speeddating angekündigte Workshop. In den Gesprächen zeigten sich die Tourismusvertreter sehr optimistisch. Die Buchungen für Island sind schon seit vergangenem Jahr hoch, die Wintersaison lief gut. Für das laufende Jahr erwarte man 1,5 Millionen Besucher. Im Jahr 2019 waren es zwei Millionen. Island überzeugt, Touristen aus aller Welt besuchen das Land. Corona-Restriktionen gibt es schon lange keine mehr. Icelandair hat aufgrund der hohen Nachfrage seine Flüge aus der Schweiz aufgestockt.
Knappheit an kleinen Mietwagen
Die Buchungen für Busreisen sind sehr hoch. Einzig Individualreisende könnten diesen Sommer auf Probleme stossen, wenn sie einen Kleinwagen für ihre Rundreise mieten wollen. Die Mietwagenanbieter hatten ihre Flotten während der Pandemie verkleinert. Von den jetzt neu bestellten Fahrzeugen werden voraussichtlich nur 70 bis 80 Prozent geliefert.
Für die isländischen Tourismusvertreter ging es am Abend gleich weiter nach Paris, wo am heutigen 12. Mai der dritte und letzte Workshop stattfindet. Wer jetzt Lust auf Island bekommen hat, kann seine Vorfreude auf eine Reise noch mit dem folgenden Video steigern.