Destinationen

Erwartet für das Jahr 2024 mehr Besucherinnen und Besucher im Reiseland Deutschland als noch 2019: Petra Hedorfer, CEO Deutsche Zentrale für Tourismus. Bilder: TN

Deutschland zelebriert den Restart

Gregor Waser

Am Germany Travel Mart in Oberammergau treffen noch bis am Dienstag 200 internationale Einkäuferinnen und Einkäufer auf über 160 deutsche Aussteller und Tourismusprofis. Das Reiseland Deutschland positioniert sich noch stärker als Ziel für Aktivtouristen, Natur- und Kulturliebhaber. Travelnews berichtet aus der Zugspitz Region.

Die Austauschplattform der Deutschen Zentrale für Tourismus findet erstmals seit drei Jahren wieder live statt. Im Vorfeld der Oberammergauer Passionsspiele, die vom 14. Mai bis 2. Oktober erfolgen und 500'000 Besucher in den Süden Bayern anziehen, erfolgte am Sonntagabend der Startschuss zum Germany Travel Mart.

200 internationale Einkäuferinnen und Einkäufer, 165 touristische Vertreterinnen und Vertreter der deutschen Tourismusindustrie und 90 Journalisten aus der ganzen Welt erhielten zunächst einen einstündigen Einblick in die eindrückliche Aufführung der Passionsspiele, die alle zehn Jahre, respektive nun wegen der Pandemie nach zwölf Jahren hier stattfinden - übrigens ausschliesslich mit lokalen Laienschauspielern. Im Anschluss erfolgte die Eröffnungsfeier des GTM 2022 mit zahlreichen Musik-und Tanzperformances und Reden von Politikern und  Tourismusvertretern.

Der eigentlichen Startschuss zum GTM erfolgte durch Petra Hedorfer, CEO der DZT. Sie unterstrich die enorme Bedeutung der Rückkehr der Touristen, bezeichnete den Tourismus als Friedensstifter, als wichtiger Faktor für die lokale Wirtschaft und den kulturellen Austausch. Und sie hob die Nachhaltigkeit hervor, der sich das Reiseland Deutschland verpflichtet sieht.

Heute Morgen an der Eröffnungspressekonferenz äusserte sich die langjährige DZT-Chefin zum aktuellen Befinden und den Aussichten des Reiselandes Deutschland.

So erfolgt der Restart

«Embrace german nature» lautet das Leitmotiv Deutschlands im 2022, dem Jahr des Restarts nach zwei Jahren der Pandemie und teilweisen Reiseabstinenz. Die Trendwende zu mehr Nachfrage, sei im Gang, unterstrich Petra Hedorfer. Nach 90 Millionen Logiernächten im Jahr 2019, waren es im letzten Jahr erst wieder 31 Millionen. Nun sollen es in diesem Jahr wieder deutlich mehr werden. «Besonders zu schaffen machten uns die fehlenden Messen und Geschäftsreisen, Freizeitreisen haben im letzten Jahr schon wieder um 7 Prozent zugelegt.»

Im Zuge der Nachhaltigkeitsaktivitäten verweist die DZT-Chefin auf das 14 Prozent Plus bei den Bahnreisen, im Vergleich zum Minus von 5 Prozent bei den Flugreisen. Auch die E-Mobilität nehme deutlich zu - dies seien positive Entwicklungen. Mit dem Ukraine-Krieg habe es einen zweiwöchigen Buchungseinbruch gegeben, doch der Wille zu Reisen und zur Erholung sei schnell wieder zurückgekehrt und gross. «Bis 2024 rechnen wir mit mehr Gästen als 2019».

Das Reiseland Deutschland ist gut aufgestellt für Ferien in der Natur.

Doch welche Reiseart wird nachgefragt? Dazu sagt Petra Hedorfer: «Unsere jüngsten Umfragen zeigen, das Sun&Beach nach wie vor gefragt ist, aber Natur, Kultur und Städtetrips haben an Bedeutung zugelegt, was unserem Angebot entgegenkommt.»

Unter den 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des diesjährigen GTM sind auch 13 Teilnehmer aus der Schweiz, die sich nun während zwei Tagen mit den deutschen Leistungsträgern austauschen bei der Suche nach Touren, Bettenverfügbarkeiten und neuen Produkten. Das Timing, um den Kontakt zur deutschen Reiseindustrie stimmt. Denn die Nachfrage sei gerade in den letzten Wochen nochmals deutlich angezogen, sagen sowohl Karin Bachmann, Product Management Austria, Germany, France & Switzerland bei Hotelplan Suisse wie auch Sandra Räber, Chefin beim Aktivreisen-Anbieter Baumeler.

Welche neuen Produkte die Schweizer Reiseanbieter beim GTM entdeckt haben und welche landschaftlichen Reize insbesondere die Zugspitz Region bietet, erfahren Sie diese Woche.

Die Gäste des GTM erleben während drei Tagen Bayern hautnah: mit viel Blasmusik und einer tollen Natur.